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Potsdam-Mittelmark: Zurück zu den Wurzeln

Agendagruppe „Historischer Ortskern“ will ländliche Strukturen Stahnsdorfs stärken

Stahnsdorf - Das Dorf soll Dorf bleiben. Mit frischen Ideen will die Agendagruppe „Historischer Ortskern“ den Charakter Stahnsdorfs stärken und das Ensemble am Dorfplatz auf seine Wurzeln zurückführen. Der Platz mit Anger, mittelalterlicher Steinkirche und dem teils verwilderten Friedhof habe identitätsstiftendes Potenzial, so die Sprecherin der Agendagruppe, Kerstin Brenninkmeijer. Es sei ein Platz, der das Stahnsdorfer Leben in ruhigere Bahnen lenke.

Als Nachfolger der Arbeitsgemeinschaft Dorfmitte im vergangenen Jahr gegründet, will die Agendagruppe das Areal um den Dorfplatz bis zum ehemaligen Postamt in der Wannseestraße behutsam beleben. Dies erfordere ein dem Dorfcharakter entsprechendes Konzept mit kleinteiligen Gebäuden, Bäumen, Grünflächen, Spielplätzen und Bänken, so Brenninkmeijer. Mit dem Heimatverein werden im ersten Schritt sieben historische Gebäude mit Informationstafeln versehen, 13 sollen folgen. Die Schilder sollen es ermöglichen, sich Stahnsdorf zu erlaufen, sagt Brenninkmeijer.

Nach einem Konzept des Landschaftsgärtners Ansgar Heinze soll der Dorfplatz, beginnend im nächsten Jahr, behutsam zu seinem Ursprung zurückgeführt werden. Gehölze und Hecken sollen zurückgeschnitten, der Teich vergrößert, Wege verlegt werden. Das Geld hierfür ist bereits im Haushalt eingestellt.

Mit der unlängst aufgestellten Skulptur der Zille-Gören hat sich die Agendagruppe trotz anfänglicher Kritik mittlerweile arrangiert. „Ich habe Zille eher im Kontext mit Großstadt und Hinterhof gesehen“, räumt Brenninkmeijer ein. Aber mittlerweile hätten sich die Leute an die neue, von der Kleinmachnower Künstlerin Emma-Maria Lange geschaffene Bronzeskulptur gewöhnt.

Seit Jahren sucht Stahnsdorf seine Mitte. 2012 hatte Bürgermeister Bernd Albers Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themenschwerpunkten ins Leben gerufen, die sich mit der Ortsgestaltung befassen sollten: der Standortfrage für die Feuerwehr, der Frage nach einem Bürgerhaus und nicht zuletzt danach, wie die Freifläche neben dem Gemeindezentrum in der Annastraße zu gestalten ist.

Nach aufreibenden Debatten wurde klar, dass die Feuerwehr einen Neubau neben dem Gemeindezentrum in der Annastraße bekommen soll. Doch die CDU fachte die Diskussion zu Jahresbeginn erneut an, sprach sich für den Verbleib und Ausbau am alten Dorfplatz aus. Auch die Agendagruppe um Brenninkmeijer hätte sich die Feuerwehr weiter in dem historischen Gebäudekomplex gewünscht. Aus der Historie heraus gehöre sie zum Ensemble mit der Kirche an den Dorfplatz, so Brenninkmeijer. Sie verweist auch auf die soziale Funktion der Wehr, die etwa auch die Jugend einbinde. Der Standort in dem denkmalgeschützten Objekt erwies sich jedoch als zu teuer und nicht zukunftsfähig. Aus diesem Grund fand auch der neuerliche Vorstoß der CDU in der Gemeindevertretung keine Mehrheit. Es bleibt beim Umzug. Solveig Schuster

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