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Zukunftspläne für die Kreisverwaltung: Teltower CDU kritisiert Blasigs Standortpläne

Die Christdemokraten fürchtet den Verlust von 270 Arbeitsplätzen in der Stadt und den Wegzug des Teltower Technologie- und Gründungszentrum.

Von Sarah Stoffers

Teltow – Die Teltower CDU kritisiert die Zentralisierungspläne der Kreisverwaltung von Landrat Wolfgang Blasig (SPD). Sie fürchtet, dass mit einer neuen Verwaltung in Beelitz-Heilstätten ein Großteil der rund 270 Arbeitsplätze in Teltow wegfallen wird. In Teltow befinden sich gleich mehrere wichtige Fachbereiche des Kreises: Das Bauamt, das Amt für Soziales, Jugend, Gesundheit und Schulentwicklung sowie das für den Landkreis zuständige Jobcenter Maia. Auch das Technologiezentrum hat seinen Sitz in der Stadt.

Die CDU befürchtet vor allem, dass die Erreichbarkeit der Kreisverwaltung mit dem Umzug in die Heilstätten für Bürger und Investoren der Region erschwert werde. Es sei nachvollziehbar, dass der Kreis eine Zentralisierung anstrebe und dass dadurch bisherige Standorte geschlossen werden müssten, so der CDU-Fraktionsvorsitzende Ronny Bereczki. „Aber bei so einem großen Kreis wie Potsdam-Mittelmark muss es auch Ansprechpartner vor Ort geben". Bereczki betonte, dass die Bürgernähe nicht verloren gehen dürfe. Von Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) fordert die CDU sich für Service-Center oder ähnliche Anlaufstationen vor Ort einzusetzen.

Berater: Neuer Standort ist günstiger für den Kreis 

Das jedoch sicherte Kreischef Blasig bereits zu. Wie berichtet arbeitet Blasig derzeit an einem Masterplan, der einen zentralen Verwaltungsstandort vorsieht. Bisher ist der Sitz der Kreisverwaltung und des Kreistages in Bad Belzig, Fachabteilungen des Kreises haben ihre Sitze aber in Teltow, Werder (Havel) und Brandenburg/Havel. Bereits vor rund zwei Jahren hat der Kreis in den Beelitzer Heilstätten ein 2,7 Hektar großes Grundstück gekauft. Laut dem bisher kontrovers diskutierten Masterplan könnten dort bis zu 960 Arbeitsplätze entstehen. Laut einer Untersuchung des Beratungsunternehmens M.O.O.CON GmbH aus Frankfurt/Main würde die Ein-Standort-Strategie in den kommenden 30 Jahren rund 17,5 Millionen Euro günstiger sein, als die Sanierung der bisherigen Standorte. Die wiederum sollten dafür Service-Center für ihre Einwohner bekommen. Der Kreistag soll über die Zukunft der Verwaltungsstruktur im Oktober entscheiden. 

Wegzug. Noch stärker als Teltow ist die bisherige Kreisstadt von den neuen Plänen betroffen. Die komplette Verwaltung soll aus dem Papendorfer Weg in Bad Belzig ausziehen. 
Wegzug. Noch stärker als Teltow ist die bisherige Kreisstadt von den neuen Plänen betroffen. Die komplette Verwaltung soll aus dem Papendorfer Weg in Bad Belzig ausziehen. 

© Hagen Ludwig

Auch den Wirtschaftsstandort Teltow sieht die CDU in Gefahr: nach den derzeitigen Plänen könnte das Technologiezentrum Teltow in das ehemalige TGZ-Gebäude in Bad Belzig einziehen. Bereczki glaubt allerdings nicht, dass sämtliche 270 Stellen in Teltow verloren gehen werden, auch wegen der enormen Wirtschaftskraft der Stadt. Andere seien von den Plänen weitaus mehr betroffen, wie etwa die Kreisstadt Bad Belzig, so Bereczki. Auch die Werderaner CDU kritisierte die Pläne des Kreischefs. 

Petition: Mehr als 1300 Unterschriften für Bad Belzig

Wie berichtet, kritisiert Bad Belzigs Bürgermeister Roland Leisegang (parteilos) die Pläne Blasigs. Bereits Ende August hatte zudem der Brücker Kreistagsabgeordnete Michael Klenke (SPD) gemeinsam mit Wirtschaftstreibenden der Region gegen die Bestrebungen der Verwaltungsspitze des Landkreises eine Online-Petition gestartet. Am Freitag hatten 1334 Befürworter ihre Unterschrift abgegeben. Davon etwas über 1200 aus Potsdam-Mittelmark. Die Online-Petition wurde bis zum 10. Oktober verlängert, am 11. Oktober soll der Kreistag dann entscheiden. Das Quorum liegt bei 1900 Unterschriften. Am 20. September findet um 19.30 Uhr zum Masterplan eine öffentliche Informationsveranstaltung  in der Albert-Baur-Halle, Weitzgrunder Weg 6 in Bad Belzig statt.

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