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Ein Drittel weniger Kürbisse werden in Beelitz geerntet.

© Sebastian Gabsch/PNN

Zu wenig Regen: Weniger Kürbisse aus Beelitz

Angesichts des Dauerregens vor dem Fenster ist es kaum zu glauben: Den Kürbissen in der Region war es dieses Jahr zu trocken. Doch der Regen kommt zu spät für die Ernte.

Von Enrico Bellin

Beelitz - Der Regen der vergangenen Tage kam für die Beelitzer Kürbisbauern zu spät. Wie Bio-Landwirt Thomas Syring den PNN am Montag bestätigt, liegt die Ernte etwa ein Drittel unter dem langjährigen Durchschnitt. Schuld daran sei die bis vor wenigen Tagen herrschende Trockenheit. „Die Anzahl der Kürbisse hat sich zwar kaum verändert, sie sind aber deutlich kleiner“, so Syring. Er baut auf 25 Hektar Fläche Kürbisse an.

Für einige Felder hat der Landwirt zwar die Möglichkeit, durch die sogenannte Tröpfchenbewässerung das Wasser direkt zur Pflanze zu bringen. Da Kürbisse aber nie zwei Jahre hintereinander auf dem gleichen Feld wachsen, ist er in diesem Jahr auf Feldern gewachsen, die über keine Brunnen in der Nähe verfügen. Die Genehmigungsverfahren für solche Brunnen seien kompliziert und müssen dringend vereinfacht werden, so Syring.

Nur mit Bewässerung wuchsen die Kürbisse

Auch landesweit hätten die Bauern Probleme, das Wasser zu den Kürbissen zu bringen, sagt Andreas Jende, Chef des Landesgartenbauverbandes. Wo es gelungen sei, die Pflanzen zu wässern, seien stattliche Exemplare herangewachsen, anderswo nicht. Insgesamt seien etwa 3300 Tonnen auf die Waage gebracht worden, sagte Jende. Im Vorjahr konnten noch 3400 und 2017 noch 3750 Tonnen geerntet werden. Auch die Anbaufläche sei um 40 Hektar leicht auf 241 Hektar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen. 

Etwa 40 bis 45 Betriebe bauen im Land Kürbisse an. Kürbisse aus Brandenburg werden in der Regel regional vermarktet, auf Märkten oder in Hofläden. „Es gibt mittlerweile gute Kontakte zum Einzelhandel“, sagt Jende. Auch Lebensmittelbetriebe verarbeiten demnach gern Kürbisse aus Brandenburg zu Konserven.

Kleine Kürbisse sind nicht gefragt und bleiben auf den Feldern

Thomas Syring verkauft seine Kürbisse direkt oder an Bio-Supermärkte der Region. Kleine Kürbisse seien dort aber nicht gefragt, einige würden deshalb gleich auf den Feldern gelassen. Dort ist derzeit noch etwa die Hälfte der Ernte. Doch vom Regen der vergangenen Tage würden die Kürbisse nicht mehr profitieren. Die Ranken sind Syring zufolge abgestorben, die Stängel ausgetrocknet. „Von der Pflanze gehen jetzt keine Stoffe in den Kürbis mehr über.“ 

Auch im vergangenen Jahr war die Ernte wegen der Trockenheit schon schlechter als üblich. Syring, der auch Öle oder Kerne des Kürbisses verarbeitet und verkauft, hofft trotzdem, das Gemüse auch künftig anbauen zu können. Es sei eine optimale Feldfrucht für die Region, wenn die Bewässerung vereinfacht würde, und bringt noch Einnahmen, wenn alle anderen Kulturen längst abgeerntet sind. (mit dpa)

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