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Wildschweine richten in Stahnsdorf und Umgebung immer wieder Schäden an.

© Andreas Klaer

Wildschweine in Stahnsdorf und Kleinmachnow: Grünes Licht für Jagd mit Unterschallmunition

In Kleinmachnow und Stahnsdorf richten Wildschweine immer wieder Schäden an. Jetzt dürfen die Tiere mit Spezialmunition bejagt werden. 

Potsdam - Mit Pfeil und Bogen darf in Kleinmachnow und Stahnsdorf keine Jagd auf Wildschweine gemacht werden - dafür aber mit Unterschallmunition. "Die Jäger dürfen nun mit Ausnahmegenehmigung bei der obersten Jagdbehörde diese Spezialmunition zur Bejagung von Wildschweinen in diesen Ortschaften nutzen", teilte das Umweltministerium mit.

Ein vom Ministerium beauftragtes Gutachten zur Wildschweinbejagung ergab laut Pressemitteilung, dass die getestete Unterschallmunition eine ausreichende Tötungswirkung auf Wildschweine bei einem Einsatz innerhalb der Schussdistanzen von 10 bis 50 Metern aufweist. Auch die Anforderungen des Tierschutzes für eine schnelle Tötung werden erfüllt. Voraussetzung für die Anwendung ist ein ausreichender Kugelfang. Eine Hinterlandgefährdung muss ausgeschlossen werden.

Minister lehnt Jagd mit Pfeil und Bogen ab

Zuletzt hatten Wildschweine in Stahnsdorf, Kleinmachnow und Umgebung immer wieder teils erhebliche Schäden angerichtet. Im Februar wütete eine Rotte gar auf dem Privatgrundstück einer Familie in der Vogelsiedlung in Stahnsdorf. Die Tiere sollen dabei sehr aggressiv auf die Familie reagiert haben. Die Gemeinde hatte gehofft, die Wildschweinpopulation durch die Jagd mit Pfeil und Bogen einzudämmen. Diesen Plan lehnte Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne) aber ab.

Für die Jagd auf Schwarzwild ist laut des Umweltministeriums eigentlich Munition im Mindestkaliber von 6,5 Millimeter und mit einer Auftreffenergie auf 100 Metern von mindestens 2000 Joule zu verwenden. Im siedlungsnahen urbanen Raum sei dies jedoch zu riskant. Deshalb lässt sich eine Bejagung von Wildschweinen im urbanen Raum mit der klassischen Jagdmunition nur unter größten Vorsichtsmaßnahmen durchführen.

Christian Müller

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