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Potsdam-Mittelmark: Wie Stahnsdorf sich die S-Bahn herbeiwünscht

Ein Halbsatz von Verkehrsministerin Schneider und seine Interpretation aus dem Stahnsdorfer Rathaus

Stahnsdorf - Im Stahnsdorfer Rathaus wächst die Hoffnung, dass es zur S-Bahn-Verlängerung von Teltow bis Stahnsdorf oder sogar Wannsee kommt. Aktuell wird jeder Halbsatz aus der Landesregierung, der ein Indiz für weitergehende Überlegungen sein könnte, freudig begrüßt. Im Rahmen einer Veranstaltung der Industrie- und Handelskammer (IHK) hat Brandenburgs Verkehrsministerin Kathrin Schneider (parteilos) nun zugesichert, alle in Betracht kommenden S-Bahn-Strecken „gleichrangig“ zu untersuchen. Zu diesen gehöre auch die nach Stahnsdorf, wird Schneider in einer Mitteilung des Stahnsdorfer Rathauses zitiert.

Die Rathausspitze interpretiert das in der Überschrift der Mitteilung mit dem ungestümen Satz: „S-Bahn-Verlängerung nach Stahnsdorf ist eine realistische Option.“ Bürgermeister Bernd Albers (BfB) war bei dem IHK-Verkehrsforum am Montag dabei. Vor den rund 200 geladenen Gästen lenkte er den Blick der Ministerin auf das Potenzial von Stahnsdorf als Teil der Teltower Region und warb für den Wiederanschluss ans S-Bahn-Netz. Die Ministerin habe zugesagt, alle betroffenen Kommunen an der Prüfung zu beteiligen, das gelte selbstverständlich auch für Stahnsdorf. Es würden zunächst alle Daten zusammengestellt, Fahrgastpotenzziale und Realisierungskosten.

In der Pressemitteilung rechnet Albers den Anschluss, wie es sich unter diesen Vorzeichen gehört, schon mal klein: Lediglich zwei Unterführungen an der Ruhlsdorfer und Iserstraße in Teltow seien zu errichten. Größere Lärmschutzmaßnahmen seien aufgrund der Troglage der Trasse und der „nicht direkt anschließenden“ Bebauung nicht erforderlich. „Ebenso sind genug freie Flächen für eine optimale Anbindung des ÖPNV und Individualverkehrs im Bereich der neuen Haltepunkte Iserstraße in Teltow und Ruhlsdorfer Straße in Stahnsdorf vorhanden“, so Albers. Gute Voraussetzungen seien das, um Stahnsdorf als Teil der wachsenden TKS-Region rentabel anzuschließen, findet er. Mit dem Kauf und Freihalten von Trassenflächen habe die Gemeinde wichtige Vorarbeit geleistet.

Auftrieb hatte die Diskussion unlängst nach einem Beschluss des SPD-Landesvorstandes bekommen, laut dem die Prüfung von sieben Achsen aus der Hauptstadt in den Speckgürtel geprüft werden sollen, darunter von Teltow über Stahnsdorf nach Wannsee und von Zehlendorf über Kleinmachnow nach Wannsee. So dezidiert war die Landesregierung bislang nicht geworden, sicherte lediglich allgemein eine Prüfung neuer Umlandstrecken zu – insbesondere der Strecken, „in denen Kommunen sich das wünschen“. Noch so ein Halbsatz, der für Stahnsdorf sprechen könnte. Henry Klix

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