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Werder kritisiert Kreis für Informationspolitik: Asylunterkunft eröffnet im September

Werder (Havel) - Das neue Übergangswohnheim für Asylbewerber auf der Werderaner Jugendhöhe soll voraussichtlich zum 1. September eröffnen.

Werder (Havel) - Das neue Übergangswohnheim für Asylbewerber auf der Werderaner Jugendhöhe soll voraussichtlich zum 1. September eröffnen. Das teilte der Landkreis Potsdam-Mittelmark auf PNN-Anfrage mit. In das Gebäude sollen vorzugsweise Familien aus anderen Übergangswohnheimen des gesamten Kreises einziehen, so Kreissprecher Kai-Uwe Schwinzert. Außerdem sollen Einzelpersonen und Familien aus der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes, die sich in Eisenhüttenstadt befindet, in dem Objekt untergebracht werden. Der Landkreis werde das Wohnheim selbst betreiben und die soziale Betreuung der Geflüchteten als Dienstleistung vergeben. Maximal sollen 240 Menschen in dem Gebäude untergebracht sein. Aufgabe der Sozialen Betreuung werde es sein, die Bewohner nach einer Phase des Ankommens in allen Lebenslagen wie Lernen, Wohnen und Beschäftigung zu unterstützen.

Werders 1. Beigeordneter Christian Große (CDU) hatte zuvor die Kommunikation des Landkreises in Bezug auf das geplante Übergangswohnheim kritisiert. So habe die Stadt erst im April mündlich bei einem Flurgespräch erfahren, dass Asylbewerber in das frühere Lehrlingswohnheim auf der Jugendhöhe einziehen sollen. Eine noch im April gestellte schriftliche Anfrage zu dem Thema sei aber bis heute vom Landkreis unbeantwortet geblieben. Große habe etwa wissen wollen, wann das Heim eröffne, wie viele Personen dort leben sollen und in welcher Form Integrationsarbeit vor Ort stattfinden werde. Bekannt sei der Stadt nur gewesen, dass der Landkreis das Gebäude vor mehr als zwei Jahren als Asylbewerberheim angemietet hatte.

Zunächst war damals wie berichtet geplant gewesen, alleinstehende Männer in die Wohnungen einziehen zu lassen. „Dann aber sagte der Landkreis zu, dass Flüchtlingsfamilien mit Bleiberecht und Bürger aus der Region einziehen werden“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Werder. „Wir fordern vom Landkreis, bis zu einer ordentlichen Information aller Beteiligten und der abschließenden Klärung aller offenen Fragen Abstand von der Zuweisung von Asylbewerbern nach Werder (Havel) zu nehmen“, sagte Große.

Der Landkreis reagierte auf die Kritik aus Werder mit Unverständnis: Die Unterbringungspläne für die Jugendhöhe seien vor zwei Jahren mitgeteilt worden und die Überraschung der Stadt Werder darum nicht nachvollziehbar. Wie berichtet war ein Einzug immer wieder verschoben worden, da nötige Sanierungsarbeiten am Haus länger dauerten. „Klar ist, dass vor einer tatsächlichen Unterbringung die Abstimmung mit der Stadt Werder (Havel) erfolgen wird, so wie dies mit den anderen Gemeinden und Städten im Kreis in der Vergangenheit praktiziert worden ist“, so der Kreissprecher auf PNN-Anfrage. Dies sei der Stadt so mitgeteilt worden. Bis zur Kenntnis von Unterbringungsdetails sei auf eine schriftliche Beantwortung von Großes Fragen verzichtet worden. 

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