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Begehrtes Land. In Werder war der Gesamtumsatz durch Grundstücksverkäufe mit rund 150 Millionen Euro im vergangenen Jahr am höchsten in Potsdam-Mittelmark. Beliebt sind vor allem die Havelauen (hier auf einer Aufnahme vom Beginn 2016) – sowohl zum Wohnen als auch zur gewerblichen Nutzung.

© HPG

Werder (Havel): Grundstücke in Werder gefragt wie nie

Bodenpreise im Berliner Umland gehen weiter in die Höhe – besonders die Havelauen ziehen Käufer an.

Potsdam-Mittelmark - Die Grundstückspreise im Landkreis sind nochmals angestiegen: Im Jahr 2016 gaben Käufer insgesamt 657 Millionen Euro für Grundstücke in Potsdam-Mittelmark aus und damit rund 15 Prozent mehr als im Jahr 2015. Die Anzahl der Kaufverträge war mit 3660 dafür um ein Prozent niedriger als im Vorjahr.

Am beliebtesten war bei Grundstücksinteressenten die Stadt Werder. Von den 657 Millionen Euro Umsatz durch Grundstücksverkäufe in ganz Potsdam-Mittelmark entfielen allein 150 Millionen auf Werder. „Vor allem die Havelauen ziehen immer mehr Menschen an, die dort wohnen oder gewerbliche Immobilien bauen möchten“, sagt Wilk Mroß, der Vorsitzende des Gutachterausschusses für Grundstückswerte. Bereits seit mehreren Jahren steigen die Preise für Grundstücke und Wohneigentum in Werder kontinuierlich. Lag der durchschnittliche Gesamtpreis für Wohneigentum im Jahr 2012 noch bei 171 000 Euro, mussten Käufer im vergangenen Jahr bereits 203 000 Euro zahlen.

Dabei mussten Käufer mit höheren Preisen rechnen, je näher sie sich in Richtung Havel oder Schwielowsee niederlassen wollten. Für Grundstücke, die sich in direkter Wasserlage befanden, zahlten Käufer teilweise fast das Dreifache der übrigen Bodenrichtwerte. Grundstücke, die sich bis zu 300 Meter vom Wasser entfernt befinden, waren immerhin noch rund ein Drittel teurer als jene, die weiter landwärts lagen.

Auch wenn Werder beim Gesamtumsatz im vergangenen Jahr Spitzenreiter war – die höchsten Bodenrichtwerte haben nach wie vor die Gemeinden Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf. Grundstücke sind dort insbesondere als Gewerbeflächen gefragt. „Gerade in Dreilinden haben die Richtwerte im vergangenen Jahr noch einmal mächtig angezogen“, so Cornelia Freitag, Geschäftsstellenleiterin des Gutachterausschusses. Die steigende gewerbliche Aktivität in den Gemeinden führe dazu, dass auch mehr Menschen Grundstücke zum Bau von Wohnraum in der Region Kleinmachnow, Stahnsdorf und Teltow suchen. „Die Mitarbeiter der Firmen möchten natürlich möglichst nah an ihren Arbeitsorten wohnen.“ Um der steigenden Nachfrage genügen zu können, werde die Bebauung im Berliner Umland inzwischen zunehmend verdichtet, sagt Mroß. Was vor ein paar Jahren noch als Einzelgrundstück verkauft wurde, werde inzwischen aufgeteilt. „Meine Einschätzung ist, dass das in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird, da Nachfrage und Preise weiter steigen werden“, so Mroß weiter.

Außerhalb des Berliner Speckgürtels sind die Grundstückspreise deutlich moderater. Eine große Rolle spiele dabei die Verkehrsanbindung, sagt Mroß. Kommunen wie Beelitz, Bad Belzig oder Groß Kreutz sind somit immerhin noch beliebter als Niemegk oder Brück. Unter den Kommunen im Berliner Umland seien ebenfalls diejenigen am gefragtesten, die die kürzesten Taktzeiten im öffentlichen Nahverkehr hätten. So habe Teltow einen deutlichen Zuzug erlebt, seit die Stadt 2006 an das Berliner S-Bahnnetz angeschlossen wurde.

Einen deutlichen Preisanstieg in ganz Potsdam-Mittelmark gab es im vergangenen Jahr bei den land- und forstwirtschaftlichen Flächen: Ackerland verteuerte sich von 60 Cent auf 66 Cent, Grünland immerhin von 52 auf 57 Cent. Der Bodenrichtwert für Wald stieg im Vergleich zu 2015 sogar von 36 auf 51 Cent. Mroß erklärt dies mit den gesunkenen Zinsen, aufgrund derer die Menschen ihr Geld nicht sparen, sondern sich alternative Kapitalanlagen suchen würden.

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