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Werder (Havel): Fünf Interessenten für die Blütentherme

Die Blütentherme in Werder soll einen neuen Partner bekommen, fünf Firmen haben sich bereits dafür beworben. Ende Oktober soll dann über Kauf oder Verpachtung entschieden werden.

Von Enrico Bellin

Werder (Havel) - Die Werderaner Blütentherme kann noch zum Erfolg werden. Daran glauben neben der Stadtverwaltung offenbar auch private Unternehmen: Gleich fünf Firmen haben angekündigt, Angebote für den Kauf der Therme abgeben zu wollen. Die Frist zur grundsätzlichen Interessenbekundung war am Donnerstagabend abgelaufen. Drei der Unternehmen wollen nach Angaben der Stadt auch Angebote für die Pacht des Gebäudes machen, sollte es in städtischem Besitz bleiben. „Das formlose Interessenbekundungsverfahren ist ein erster Schritt, um zu klären, in welchem Modell – Pacht oder Verkauf – es mit der Blütentherme weitergehen kann“, erklärte Bürgermeisterin Manuela Saß (CDU). Die Interessenten können nun bis zum 25. Oktober ihre genauen Angebote einreichen. Anschließend müssen die Stadtverordneten entscheiden, in welcher Konstellation die Therme nun fertig werden soll. Das soll Saß zufolge noch vor dem Jahreswechsel passieren.

Kaufpreis für Blütentherme: Sieben Millionen Euro

Wie berichtet hatten die Werderaner Stadtverordneten im Juli beschlossen, nach neuen Partnern für die Blütentherme in den Havelauen zu suchen. Sie kann entweder für mindestens sieben Millionen Euro gekauft werden, wobei der Käufer der Stadt einen Betrag nennen kann, den er bei vertragsgerechter Eröffnung 24 Monate nach dem Kauf der Baustelle zurückerstattet bekommen will. Interessenten können aber auch die fertige Therme pachten. Die Pachtsumme hängt dabei vor allem vom gewünschten Ausbaustatus ab, den die Stadt liefern soll.

Mit dem Mindestkaufpreis in Millionenhöhe will die Stadt erreichen, dass die Therme dieses Mal vertragsgerecht fertiggestellt wird. Vom ursprünglichen Partner, der Kristall Bäder AG, hatte man sich in Werder nach mehrmaligen Bauverzögerungen und Kostensteigerungen getrennt. Ursprünglich sollte die Therme, die nach Angaben von Gutachtern erst zur Hälfte fertiggestellt ist, vor knapp vier Jahren eröffnen.

Optimismus in Werder

Jetzt ist man in Werder aber optimistisch. „Das Interesse zeigt uns, dass ein erfolgreicher Betrieb der Blütentherme offenbar nicht nur in Werder für möglich gehalten wird“, so Manuela Saß. Mehrere Stadtverordnete hatten vor Beginn des Verfahrens große Zweifel, ob es Käufer geben wird, da das Risiko etwa um den momentanen Bauzustand sowie für einen einträglichen Betrieb groß sei.

Bisher hat die Stadt nach eigenen Angaben 16,2 Millionen Euro für das Bad ausgegeben. Um es in der genehmigten Größe fertig zu bauen, sind Gutachtern zufolge weitere zehn Millionen Euro nötig. Das fertige Bad soll mindestens über ein 25 Meter langes Sportbecken verfügen, für das es auch ermäßigten Eintritt geben soll. Daneben soll es ab Eröffnung einen Erlebnisbereich mit einem eigenen Becken, zwei Rutschen sowie kleinen Becken mit Massagedüsen geben. Zudem soll es eine große Saunalandschaft im Innen- und Außenbereich geben, zu der auch ein Außenbecken gehören soll. Noch unklar ist, ob eine Panorama-Seesauna mit Badesteg genehmigt wird – sie war nicht Teil der ursprünglichen Baupläne, ist Experten zufolge wie berichtet aber sinnvoll, um das Bad im Vergleich mit anderen Thermen im Land attraktiv zu machen.

Derzeit finden am Bad der Stadtverwaltung zufolge wieder kleinere Arbeiten statt. So wurde etwa die Baustelle gesichert. Auch würden bis Ende Oktober am Dach noch Restarbeiten durchgeführt, um das Gebäude winterfest zu machen.

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