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Werder (Havel): Blütenfest: Sicherheitslage wird überprüft

Die Polizei will das Sicherheitskonzept für das mehrtätige Baumblütenfest in Werder (Havel) überprüfen. Hintergrund sind die jüngsten Terroranschläge in London und Berlin.

Von Matthias Matern

Werder (Havel) - Angesichts der jüngsten Terroranschläge in London und am Berliner Breitscheidtplatz sowie des Anschlags im mittelfränkischen Ansbach im vergangenen Jahr will die Polizei das Sicherheitskonzept für das Werderaner Baumblütenfest überarbeiten. „Wir bereiten uns auf die Veranstaltung vor und sehen das mit einem anderen Auge als im vergangenen Jahr“, bestätigte der Leiter der Polizeidirektion West, Peter Meyritz, am Dienstag auf PNN-Nachfrage. Das Sicherheitskonzept werde der Lage angepasst. Details wollte Meyritz allerdings nicht nennen.

Bereits 2016 war das Sicherheitskonzept für das mehrtägige Fest in der Blütenstadt wie berichtet wegen der „geopolitischen Lage“ verschärft worden. Mehrkosten in Höhe von 30 000 Euro hatte die Stadt deshalb im Etat eingeplant. Mehrere Hunderttausend Besucher kommen jährlich nach Werder, um in der Innenstadt oder auf den zahlreichen Obsthöfen in der Umgebung zu feiern und den aktuellen Obstwein-Jahrgang zu probieren. Im vergangenen Jahr zählte die Bundespolizei allein 76 200 Menschen, die mit dem Zug angereist waren. Veranstaltungsagenturen multiplizieren solche Zahlen gern mit drei, um eine Gästezahl zu ermitteln. Dann hätte das neuntägige Spektakel 2016 rund 230 000 Gäste gehabt, 10 000 mehr als Jahr zuvor. Die Stadt nennt und bestätigt dagegen seit einigen Jahren keine Besucherzahlen mehr.

Keine Hinweise auf akute Bedrohung

Die Sicherheit für das Baumblütenfest zu gewährleisten, stelle die Polizei immer wieder vor eine große Herausforderung, so Meyritz. „Werder ist groß und die Veranstaltung ist nicht in sich geschlossen. Da können Sie nicht einfach ein Zaun herumziehen“, begründete der Direktionschef. Zwar gebe es keine Hinweise auf eine akute Bedrohung, doch die Amokfahrt in Berlin im Dezember, der Sprengstoffanschlag in Ansbach im Juli 2016 oder zur gleichen Zeit die Beilattacke in einer Regionalbahn bei Würzburg hätten gezeigt, dass islamistisch motivierte Täter jederzeit und überall zuschlagen könnten.

Verschärft wird die Lage laut Meyritz in diesem Jahr, da am Eröffnungstag des Baumblütenfestes am Samstag, dem 29. April, gleichzeitig in Potsdam die Begegnung der Fußballregionalliga Nordost zwischen dem SV Babelsberg 03 und dem FC Energie Cottbus angesetzt sei. Dieses als Risikospiel einzustufende Duell werde zusätzlich Polizeikräfte binden, sagte der Direktionsleiter. Im vergangenen Jahr war die Polizei allein am Eröffnungswochenende des Baumblütenfests mit mehr als 300 Beamten in Werder im Einsatz. 

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