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Die Ärztin Bettina Landeck (l.) die Atemwegspraxis für Corona-Verdachtspatienten in Teltow.

© Stadt Teltow

Warten auf die zweite Welle: Corona-Teststelle in Teltow noch mehrere Monate in Betrieb

In der Atemwegspraxis in Teltow werden weiterhin täglich Patienten auf das Coronavirus getestet. Ergebnisse sind innerhalb von 48 verfügbar. 

Von Sarah Stoffers

Potsdam-Mittelmark - Die Coronafallzahlen gehen zurück, Abstrichstellen wie etwa die Potsdamer Teststelle Am Stern wurden wegen sinkender Patientenzahlen geschlossen. Doch ein Blick in die Atemwegspraxis in Teltow zeigt, dass gesonderte Anlaufstellen für Verdachtsfälle auch in Zukunft wichtig bleiben und helfen können, weitere Ansteckungen zu verhindern. Die Ärztin Bettina Landeck betreibt die Praxis gemeinsam mit neun weiteren Ärzten und studentischen Hilfskräften ehrenamtlich. Seit dem 6. April werden in der Atemwegspraxis in Teltow Verdachtsfälle auf eine Cononavirus-Infektion untersucht. Rund 20 Tests macht das Team seither am Tag.

Landeck geht davon aus, dass ihre Anlaufstelle noch einige Monate in Betrieb sein wird. Die aktuelle Warnung des Robert Koch-Instituts, dass es „mit großer Sicherheit“ eine zweite Welle geben werde, scheint ihr dabei Recht zu geben. Dabei könnte die Atemwegspraxis in absehbarer Zeit neben der Abklärung von Verdachtsfällen eventuell auch Antikörpertestungen durchführen, so Landeck. Die Kassenärztliche Vereinigung überlege zudem, auch in der nächsten Zeit Atemwegspatienten von den anderen Patienten zu separieren. Das könne mithilfe der Anlaufstellen wie der Atemwegspraxis gewährleistet werden, so Landeck. „Viele Patienten sind verunsichert und trauen sich aus Angst vor einer Ansteckung nicht zu ihren Ärzten“, sagt Landeck. Durch Einrichtungen wie die Atemwegspraxis könnten sie jedoch beruhigt in die normalen Praxen gehen. „Durch die Lenkung der Verdachtsfälle und der Covid-Patienten in die Atemwegspraxis, sind die Praxen der Hausärzte, Kinderärzte und der Fachärzte sicher für die anderen Patienten“, so Landeck.

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Der Landkreis hat die Ausrüstung besorgt

Die Idee für die Atemwegspraxis sei bereits zu Beginn der Corona-Pandemie entstanden. „Ich und auch andere Hausärzte haben früh gemerkt, dass da etwas auf uns zurollt und womöglich die Patienten unkontrolliert auf uns zuströmen“, so Landeck. Zunächst habe sie nach einer Lösung für ihre eigene Praxis gesucht. Doch ihr sei schnell klar geworden, dass alle Ärzte vor dem gleichen Problem stehen. Sie habe dann mit Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) darüber gesprochen, dass es sinnvoll wäre, eigene Räume für die Untersuchung der Verdachtsfälle zu suchen. Auch Hans-Joachim Müller, Leiter des Hausärztlichen Qualitäts-Zirkels Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf, und das Gesundheitsamt hätten den Plan unterstützt. Landeck habe zudem dank des Märkischen Gesundheits-Netzwerkes (MGN), in dessen vierköpfigen Vorstand sie sitzt, auf gute Verbindungen zurückgreifen können. Das Gebäude in der Berliner Straße, in der die Atemwegspraxis eingerichtet wurde, wird eigentlich rein gewerblich genutzt. Die Stadt Teltow hat die Räume in dem Haus extra angemietet.

Zu Beginn sei vor allem fehlende Schutzausrüstung ein Problem gewesen. Doch dann habe der Landkreis die Ausrüstung besorgt. Die Praxis hat an fünf Tagen pro Woche geöffnet. Die Patienten können nur mit einer Überweisung ihrer Hausärzte in der Praxis vorstellig werden. Die Anamnese werde von den Hausärzten am Telefon gemacht, , so Landeck. Dann hole ein Verwandter oder Bekannter die Überweisung für die Atemwegspraxis ab. In die Praxis selbst dürfen Patienten nur einzeln eintreten.

Ergebnis innerhalb von 48 Stunden

Bei einigen wird nur der Abstrich gemacht und Blut abgenommen. Patienten mit Symptomen oder Beschwerden, werden aber auch eingehend untersucht, erläutert Landeck. Die Ärzte tragen dabei ausreichend Schutzausrüstung. Damit sei die Praxis mittlerweile gut ausgerüstet. „Wir haben derzeit eine gute Erstausstattung und gehen zudem sehr bewusst damit um“, so Landeck.

Die Tests werden dann an ein Labor geschickt. Innerhalb von weniger als 48 Stunden ist das Ergebnis da. Die Ärzte der Atemwegspraxis informieren telefonisch den Patienten und schriftlich den Hausarzt, der noch einmal mit seinem Patienten am Telefon die Diagnose und die nächsten Schritte bespricht. Der geringste Anteil der untersuchten Patienten sei bisher positiv getestet worden, so Landeck. 

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