zum Hauptinhalt
ARCHIV - 01.08.2016, Berlin: Border Collie Mumpitz schnüffelt bei einem Spaziergang. Vergiftung oder Magendrehung mitten in der Nacht: Auch bei Haustieren ist jederzeit schnelle professionelle ärztliche Hilfe gefragt. Doch das Notfalldienstnetz werde immer dünner, sagt die Tierärztekammer. In manchen Regionen führt das schon zu Problemen. (zu dpa «Wenn sich der Hund vergiftet - Notfalldienst der Tierärzte am Limit» vom 18.09.2018) Foto: Maurizio Gambarini/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa

Wachstum in Teltow: Mehr Steuern und Hunde

In kaum einer Stadt in der Region wird soviel gebaut wie in Teltow. Das hat Konsequenzen.

Teltow – Das starke Wachstum in Teltow hat offenbar noch einen bislang kaum wahrgenommenen Nebeneffekt: Mit der Zahl der Einwohner steigt auch die Anzahl der in Teltow gehaltenen Hunde. Im Jahr 2017 seien rund 100 Hunde mehr in Teltow registriert worden als im Jahr zuvor, aktuell sind es insgesamt 1666, teilte die Stadtverwaltung auf eine PNN-Anfrage mit. Zuvor hatte Teltows Stadtkämmerer den Abgeordneten im Rahmen der Beratung zum Nachtragshaushalt von gestiegenen Einnahmen bei der Hundesteuer berichtet. 

Ursprünglich hatte die Stadt Teltow für das laufende Jahr 75 000 Euro an Einnahmen geplant und sich dabei am Ergebnis des Jahres 2016 orientiert. Inzwischen ist bekannt, die Einnahme aus der Hundesteuer hat sich im Jahr 2017 um 6500 Euro erhöht. Entsprechend werde im Nachtragshaushalt der für dieses Jahr eingestellte Betrag auf 81 500 Euro angepasst. In den Jahren zuvor waren die Steuereinnahmen auch gestiegen, jedoch mit rund 2000 Euro pro Jahr nicht so stark. 

Verbrauch an Hundetüten steigt

Allerdings wirkt sich die wachsende Zahl der Vierbeiner auch auf Ausgabenseite der Stadt aus. So sei schon im vergangenen Jahr die bestellte Menge der von der Stadt bereit gestellten Hundekottüten um 10 000 Stück auf 340 000 gestiegen. Derzeit würden im Stadtgebiet rund 50 Spender stehen, die regelmäßig befüllt würden. Bis zum Sommer diesen Jahres waren bereits 225 000 Tüten verbraucht. Es sei davon auszugehen, dass die Menge an Hundekottüten aus dem Jahr 2017 in diesem Jahr nochmals überschritten wird, heißt es seitens der Stadt.

Bei rund 26 000 Einwohnern, die in rund 10 500 Haushalten leben würden, besitzt etwa jeder sechste Haushalt in der Kommune einen Hund. Damit liegt Teltow auf dem Niveau der Nachbarkommunen Stahnsdorf und Kleinmachnow. Stahnsdorf kommt bei rund 15 500 Einwohnern und 6200 Haushalten auf rund 1000 Hunde. In Kleinmachnow würden derzeit nach Gemeindeangaben 1263 Hunde leben. Die Kommune zählt aktuell rund 20 500 Einwohner, was etwa 8200 Haushalten entspricht. Auch hier steigt die Zahl der registrierten Hunde, jedoch weit weniger rasant als in Teltow. Seit 2015 kamen in Kleinmachnow rund 50 Hunde hinzu. Dennoch nimmt die Nachbargemeinde mit rund 79 000 Euro pro Jahr aufgrund eines höheren Steuersatzes fast genauso viel an Steuern ein wie Teltow. In Kleinmachnow wie in Stahnsdorf werden für den ersten Hund 61 Euro fällig, in Teltow indes nur 46 Euro.

Geringere Toleranz in Teltow

Stahnsdorf verzeichnete nach eigenen Angaben in den vergangenen Jahren gleichbleibende Einnahmen von 63 000 Euro pro Jahr. Die Hundesteuer zähle dabei zu den allgemeinen öffentlich-rechtlichen Aufgaben und werde zur Finanzierung aller kommunaler Aufgaben mit verwandt, so Stahnsdorfs Gemeindesprecher Stephan Reitzig. Für spezielle Investitionen, etwa in neue Hundetoiletten oder deren Pflege, dürfe sie nicht eingesetzt werden, stellte er klar. Stahnsdorf würde derzeit gemeindeweit über 16 Hundetoiletten verfügen, die auf Routinetouren durch die Gemeindearbeiter geleert und mit neuen Tüten befüllt werden. Zeitweilig würde es "durch eine übermäßige Entnahme" aber auch an Tüten in den öffentlichen Toiletten mangeln, räumt der Gemeindesprecher ein. Jedoch sei jeder Tierhalter auch selbst in der Pflicht, sich vor dem Spaziergang entsprechend auszurüsten, erklärte er.

Die Toleranz von Nichthundebesitzern gegenüber Hundehaltern scheint in der Stadt vereinzelt allerdings etwas niedriger als "auf dem Land" zu sein. In Teltow waren in den vergangenen Jahren immer wieder Fälle von ausgelegten Giftködern bekannt geworden. 2017 etwa waren mehrere mit Nägeln gefüllte Hackfleischbällchen in den Buschwiesen sowie weitere Köder im Bereich Elbe-, Elster- und Paul-Singer-Straße gefunden worden. Im Sommer diesen Jahres kam es erneut in der Elbestraße zu einem solchen Fund. 

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false