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Potsdam-Mittelmark: VW Polo rollte von Caputher Fähre ins Wasser

64-Jährige Fahrerin konnte sich in letzter Minute durch das offene Pkw-Fenster retten

64-Jährige Fahrerin konnte sich in letzter Minute durch das offene Pkw-Fenster retten Schwielowsee-Caputh. Von der Caputher Fähre „Tussy 2“ rollte gestern um 13.25 Uhr ein Pkw VW Polo nach vorn über ins kalte Wasser des Gemündes, wobei die Autofahrerin aus Geltow anscheinend noch Glück im Unglück hatte. Nach dem Absturz blieb das Auto wenige Sekunden auf den beiden Seilen der Fähre hängen, wie Fährmann Karsten Grunow (35) den PNN schilderte. Diesen glücklichen Umstand nutzte die 64-jährige Fahrerin, um durch ein geöffnetes Fenster schnell aus dem Auto zu klettern, bevor dieses von den Seilen abglitt und auf den Grund des an dieser Stelle etwa zwei Meter tiefen Gemündes sank. Die Frau wurde aus dem Wasser geborgen und ins Krankenhaus gebracht. Die Bergung des Fahrzeugs, die bis zum gestrigen Abend andauerte, übernahmen Angehörige der Freiwilligen Feuerwehren Caputh und Geltow sowie der Berufsfeuerwehr Potsdam. Auch Taucher waren im Einsatz. Der Fährbetrieb war bis etwa 17.45 Uhr unterbrochen. Die Pkw-Fahrerin war auf dem Weg von Caputh nach Geltow auf die Fähre gefahren und hatte das Auto dort in der ersten Reihe abgestellt. Nach Angaben des Fährmanns rollte der Polo mit Fahrerin beim Ablegemanöver plötzlich nach vorn, wobei er die geschlossene Schranke hoch drückte. Die weiteren Untersuchungen müssten nun klären, ob eventuell die Handbremse nicht angezogen oder der Gang nicht eingelegt war, hieß es. Der Unfall wurde von der Wasserschutzpolizei aufgenommen. In ihrer 150-jährigen Geschichte hat die Caputher Fähre bereits mehrere Unfälle erleben müssen. Ernsthaft verletzt wurde bisher nie jemand. So ging 1919 auf der Fähre ein Pferdegespann durch, und 1933 brachte ein überladener Möbeltransporter die Fähre teilweise unter Wasser. Kurz nach der Wende, bemühte sich ein Kajütmotorboot, zusammen mit der Fähre anzulegen. Weltweite Beachtung fand ein Unfall zu Weihnachten 1998. Ein 57-jähriger BMW-Fahrer fuhr mit Beifahrerin die Fährrampe hinunter in die Havel. Das Navigationssystem hatte statt der Fähre eine Brücke angezeigt. Die Fotos des Nobelklassewagens, wie er von einer Seilwinde aus dem Wasser gezogen wird, gingen um den Globus. Ein Fernsehteam aus Japan tauchte später mit Schauspielern auf, um die Orientierungstragödie nachzustellen.ldg

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