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Ute Hustig nahm gestern im Saarmunder Mühlengrund strahlend die Glückwünsche entgegen, unter anderem vom Kreisvorsitzenden der Linken, Wolfgang Erlebach.

© Manfred Thomas

Von Henry Klix: Ute Hustig macht das Rennen

Linke Kandidaten gewinnt Bürgermeisterwahl in Nuthetal – dank der Stimmen aus den Dörfern

Nuthetal - Richtungswechsel in Nuthetal: Nachdem mit Gerhard Ling zwanzig Jahre lang ein CDU-Bürgermeister das Rathaus führte, wurde die Stichwahl am Sonntag von der Kandidatin der Linken, Ute Hustig, gewonnen. Mit 54,8 Prozent der Stimmen konnte sich die Referatsleiterin bei der Landesinvestitionsbank gegen ihren Kontrahenten, den parteilosen Rainer vom Lehn, durchsetzen. Vom Lehn war von CDU und Grünen nominiert worden. Die Wahlbeteiligung lag bei 40,9 Prozent.

Hustig nahm das Ergebnis gestern als „Anerkennung von siebzehn Jahren erfolgreicher kommunalpolitischer Arbeit in der Gemeinde“. Sie betonte, Bürgermeisterin für alle Nuthetaler sein zu wollen. „Ich war schon als Finanzausschussvorsitzende überparteilich tätig und werde das auch als Bürgermeisterin sein.“ Allerdings werde die linke Handschrift durch eine stärkere Einbeziehung der Bürger in die Entscheidungsprozesse erkennbar werden. Hustig möchte eine „Einwohnerbeteiligungssatzung“ und Bürgersprechstunden in allen Ortsteilen einführen. „Ich werde sehr viel Wert auf Bürgerkontakt legen“, sagte sie gestern gegenüber den PNN. Die Saarmunderin, die gestern im Saarmunder Mühlengrund den Wahlausgang mit ihren Sympathisanten feierte, sieht die Nuthetaler Wahl auch als Vorzeichen für die Bürgermeisterwahl am 19. September in Potsdam. „Ich denke, das wird ausstrahlen.“

Die 47-Jährige konnte besonders in den kleinen Ortsteilen der Gemeinde Stimmen sammeln: In den beiden Saarmunder Wahllokalen, in denen auch die Tremsdorfer, Nudower, Fahlhorster und Philippsthaler wählen gingen, kam sie auf fast 74,7 Prozent der Stimmen. Währenddessen punktete Rainer vom Lehn in Bergholz-Rehbrücke, in den vier Wahllokalen dort kam er unterm Strich auf 53,4 Prozent aller Stimmen. Am Schluss reichte es dennoch nicht.

Vom Lehn nahm das Ergebnis mit demonstrativer Gelassenheit: „Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben“, zitierte er Albert Einstein. Er dankte Hustig für einen „tollen und fairen Wahlkampf“ und wünschte ihr Kraft für die kommenden Aufgaben. „Besonders in der Verwaltung wird sie viel zu tun haben“, so vom Lehn, der gestern Abend auf der Terrasse mit 15 Wahlhelfern den Tag ausklingen ließ – mit Gulaschsuppe.

Im ersten Wahlgang hatte Hustig unter vier Kandidaten 36,5 Prozent der Stimmen errungen, vom Lehn 25,1. Die Wahl wurde notwendig, weil sich Amtsinhaber Ling am 30. September in den Ruhestand verabschiedet. (mit kau)

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