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Gefährlich? Container auf dem Firmengelände im Jahr 2012.

© Andreas Klaer

Versorger fürchtet um Grundwasser in Geltow: EWP gegen Erweiterung von Richter Recycling

Der Müllverwerter Richter Recycling will seinen Standort in Geltow erweitern. Nun geht der Wasserversorger EWP gegen die Genehmigung vor.

Schwielowsee - Bedroht die Erweiterung von Richter Recycling in Geltow das Potsdamer Trinkwasser? Die Potsdamer Stadtwerke-Tochter Energie und Wasser GmbH (EWP) hat Zweifel, dass das Wasser in der Trinkwasserschutzzone Wildpark-West in Geltow künftig ausreichend geschützt ist. Sie hat sich daher in einem Widerspruch gegen die vom Brandenburger Umweltamt erteilte Genehmigung für die Betriebserweiterung des vor Ort ansässigen Müllverwerters, Richter Recycling, gewandt. Die EWP betreibt ein Wasserwerk im nahen Wildpark.

Noch bedarf es zu einer endgültigen Einschätzung weiterer Recherchen, erklärte Stadtwerke-Sprecher Michael Meyer den PNN. Da die Betriebserlaubnis aber offenbar keine Auflagen zur Überwachung des Grundwassers enthielt, etwa durch die Errichtung von Grundwasser-Messstellen, gehe der Wasserversorger davon aus, dass bislang nicht beurteilt worden ist, inwieweit das Grundwasser gefährdet ist.

Anlagen unerlaubt in Betrieb genommen

Wie berichtet hatte der Geltower Recycling-Betrieb jahrelang um die Betriebserlaubnis gekämpft, um seinen Müllumschlag vor Ort von derzeit 55 000 Tonnen auf 70 000 Tonnen zu erhöhen. Im Dezember vergangenen Jahres erteilte die Behörde schließlich unter Auflagen die Genehmigung. Zuvor waren zwei leitende Mitarbeiter des Unternehmens zu Geldstrafen verurteilt worden, nachdem sie zwei neue Anlagen unerlaubt zu Probezwecken in den Betrieb genommen hatten.

Die EWP hatte von der erweiterten Betriebserlaubnis eher zufällig erfahren. Obwohl als Bevorteilte anzuhören, war das Unternehmen im verwaltungsrechtlichen Genehmigungsverfahren nicht beteiligt worden und hatte ihre Bedenken und Hinweise somit nicht in die Entscheidungsfindung der Behörden einbringen können, so Meyer. 

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