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Die Ermittlungen zur Ursache des Waldbrandes bei Treuenbrietzen dauern an.

© dpa

Ursache weiter unklar: Wieso brannte es in Mittelmarks Wäldern?

Die Staatsanwaltschaft ermittelt weiter zur Brandursache. Ob diese jemals geklärt wird, ist ungewiss. Es gibt mehrere Theorien.

Treuenbrietzen/Potsdam - Wie konnte es zu den Waldbränden in Beelitz und Treuenbrietzen Mitte Juni kommen? Hat sich alte Weltkriegs-Munition aufgrund des heißen Wetters selbst entzündet? Oder war ein unachtsamer Waldspaziergänger oder eine Spaziergängerin schuld an dem Brand, der einzelne Dorfteile, Menschen und ihr Hab und Gut über mehrere Tage lang bedroht hatte? Darüber besteht weiterhin Unsicherheit. Die Staatsanwaltschaft Potsdam ist bei ihren Ermittlungen zur Brandursache noch nicht zu einem Ergebnis gekommen. „Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Die Ermittlungen zur Brandursache und möglichen Tätern dauern an“, sagte Sprecherin Carla Sophie Mostertz den PNN. „Wir haben bislang keinen Tatverdächtigen ermitteln können.“

Bei den Bränden standen jeweils bis zu 200 Hektar Kiefernwald nahe an Wohnsiedlungen in Flammen, wie die PNN berichteten. Das heiße Wetter und aufkommender Wind hatten die Ausbreitung der Feuer auf dem extrem trockenen Waldboden begünstigt. Mehrere Ortsteile mussten evakuiert werden. Die Menschen hatten nur wenig Zeit, Hab und Gut zu sichern. Erst Regen brachte die Lage nach unsicheren Tagen unter Kontrolle und verhinderte Schlimmeres.

Wodurch wurden die Waldbrände ausgelöst?

Experten sind sich uneins, was die Waldbrände ausgelöst haben könnte. Während einige von einer Entzündung der zahlreichen Munition im Waldboden ausgehen, sprechen andere davon, dass Waldbrände nur durch Menschen verursacht werden können. Bei Waldbränden in Oranienburg (Oberhavel) im Juli ging die Polizei in Brandenburg nach dpa-Informationen von einer Brandserie aus.

Die Feuerwehrleute kämpften tagelang gegen die Flammen.
Die Feuerwehrleute kämpften tagelang gegen die Flammen.

© picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Erst Dienstagnachmittag hatte es erneut im mittelmärkischen Frohnsdorf gebrannt. „Es ist schon ungewöhnlich, dass an der Stelle so eine Häufung auftritt“, so Kreissprecher Kai-Uwe Schwinzert. Sollte jemand den Brand verursacht haben, würde der Kreis nach eigenen Angaben ihm die Kosten in Rechnung stellen. „Das sind wir dem Steuerzahler schuldig, dass wir prüfen, ob wir jemanden heranziehen können“, so Schwinzert.

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Wie berichtet, muss der Kreis durch den Einsatz bei den Waldbränden im Juni nach vorläufigen eigenen Schätzungen rund zwei Millionen Euro an die aushelfenden Kommunen und den Bund zahlen. Der Kreistag hatte den Katastrophenfall ausgerufen, forderte Bundeswehr, Bundes- und Landespolizei sowie Feuerwehren aus den Nachbarländern an, um die Flammen unter Kontrolle zu bekommen.

Ursache für Waldbrände 2018 nicht geklärt

Doch die Ursache bei den Waldbränden zu ermitteln, scheint eine schwierige Aufgabe: Auch bei den Waldbränden 2018 in Potsdam-Mittelmark, bei denen es ebenfalls in den Wäldern um Treuenbrietzen gebrannt hatte, wird die Ursache weitestgehend ungeklärt bleiben. Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren nach eigenen Angaben eingestellt. „Die Brandursache konnte nicht abschließend aufgeklärt werden“, so Sprecherin Mostertz. Vorsätzliche Brandstiftung habe man aber ausschließen können, hieß es. „Wir haben weder einen Anfangsverdacht noch einen Täter ermittelt.“ Auch für eine fahrlässige Brandstiftung habe man keine hinreichenden Anhaltspunkte. Trockenheit und Winde hätten jedenfalls die Ausbreitung des Feuers beschleunigt.

[Lesen Sie auch: Experte über die größten Fehler im Grünen: „Waldbrände gehen zu 95 Prozent vom Menschen aus“ (T+)]

Auf den Kosten bleibt der Kreis vorerst sitzen. Zwar besteht die Möglichkeit, dass das Land bei besonders schweren Ereignissen wie Waldbränden den Kreisen und kreisfreien Städten bis zu 80 Prozent der entstandenen Kosten ersetzt. Die Entschädigung muss beantragt werden. Erst dann wird geprüft, ob und wie viel entschädigt wird. Einen entsprechenden Antrag hat der Kreis noch nicht gestellt. „Bisher liegen noch zu wenige Rechnungen vor, um den tatsächlich entstandenen Aufwand beziffern zu können“, so Cornelia Kirsch vom Fachbereich Sicherheit, Ordnung und Verkehr des Kreises. 

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