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Farbenprächtig. Die blühenden Kirschbäume auf dem alten Grenzstreifen.

© dpa

Potsdam-Mittelmark: Unter einem rosa Dach

Teltow lädt am Sonntag zum 17. Japanischen Kirschblütenfest auf den ehemaligen Grenzstreifen

Teltow - Mehr als 30 Marktstände, Kulinarisches aus der Region und Interessantes aus der weiten Welt wie aus der Nachbarschaft – all das bietet Teltow am Sonntag an den jeweiligen Enden der Japanischen Kirschbaumallee. Unter rosa Kirschblüten, die die rund 1000 Bäume auf dem ehemaligen Grenzstreifen zwischen Lichterfelder Allee und Ostpreußendamm inzwischen voll entfaltet haben, feiert die Stadt traditionell das Japanische Kirschblütenfest Hanami.

Zwischen 13 bis 18 Uhr laden auf den Marktplätzen in den Teltower Ortsteilen Seehof und Sigridshorst regionale Anbieter und Vereine dazu ein, die Region zu erkunden. Außerdem gibt es Mitmach- und Spielangebote für alle Generationen sowie Beiträge zur Deutsch-Japanischen Kultur, Kunst und Freundschaft, wie Teltows Stadtsprecher Jürgen Stich sagt.

Auf den jeweiligen Bühnen an den beiden Marktplätzen werden zudem verschiedene Künstler und Gruppen unterschiedlicher Teltower Vereine und Einrichtungen erwartet. In Sigridshorst sei zudem das „Cosplay-Village“ aufgebaut: Ein Treffpunkt für alle Freunde und Fans des japanischen Verkleidungstrends, bei dem Menschen in möglichst originalgetreuen Outfits Figuren aus Comics, Zeichentrickfilmen oder Mangas darstellen.

Neben dem Verweilen und Picknicken lädt das Fest bei freiem Eintritt zudem zum Bummel entlang der rund 1,5 Kilometer langen Kirschbaumallee ein, die sich alljährlich für wenige Wochen in ein rosa Blütenmeer verwandelt. In Japan stellt die Zeit der Kirschblüte den Höhepunkt des Jahres dar. Sie steht für Vergänglichkeit, aber auch für die Schönheit des Lebens, so Stich.

Die Japaner waren es auch, die die Kirschbäume einst in die Region brachten. Die Begeisterung der japanischen Landsleute über die Ereignisse um den 9. November 1989 war so groß, dass der japanische Fernsehsender Asahi kurz darauf zu einer symbolträchtigen Spendenaktion aufrief. Rund 20 000 Japaner beteiligten sich daran und trugen rund 140 Millionen Yen zusammen, umgerechnet rund eine Million Euro. Im November 1990 wurden davon die ersten von insgesamt über 10 000 Kirschbäumen in Berlin und Brandenburg gepflanzt. Auf dem ehemaligen Grenzsstreifen zwischen Teltow und Berlin-Zehlendorf wurden die ersten Bäumchen ab April 1995 in die Erde gesetzt. Seither gelte das rosa Blütenband als wichtiges Symbol für die deutsch-japanische Freundschaft, so Stich.

Das Blütenfest Hanami wird in diesem Jahr bereits zum 17. Mal in Teltow gefeiert und findet in Kooperation mit der Umweltinitiative Teltower Platte statt – einer Initiative von Naturfreunden aus dem Süden Berlins und angrenzender Landkreise, die sich für den Erhalt und die Gestaltung des Landschaftsraums entlang der einstigen deutsch-deutschen Grenze einsetzt. Solveig Schuster

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