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Potsdam-Mittelmark: Umzug ins Gewerbegebiet

Akademie 2. Lebenshälfte bezieht neue Räume in der Teltower Rheinstraße. Neue Kurse ab September

Teltow - Nicht optimal, aber hell, ruhig und geräumig: Im dritten Stock eines ehemaligen DDR-Bürobaus in der Rheinstraße 17 im Teltower Techno Terrain haben die Mitarbeiter der regionalen Kontaktstelle der Akademie 2. Lebenshälfte in den vergangenen Tagen neue Räume bezogen.

In zwei Seminar- und einem großen Veranstaltungssaal wird die Akademie dort ab September Kurse für Menschen in der Lebensmitte und darüber hinaus anbieten. Dazu zählen wie bisher Sprach- und Gehirnjoggingkurse, aber auch Bewegungsangebote von Qigong bis zur Reha. Mussten sich früher gerade bei größeren Veranstaltungen Besucher in den Raum zwängen, gibt es nunmehr auch für größeres Publikum Platz, sagt die stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins der Akademie, Ingrid Witzsche. 50 bis 60 Leute fasst der Saal, der aus zwei Büros entstanden ist. Ein Wunschumzug war es dennoch nicht, sagt sie. Zuletzt war der Bildungsträger auf dem Hoffbauer-Campus am Schwarzen Weg in Kleinmachnow zu finden, musste nach fünf Jahren aber Erweiterungsplänen der Stiftung weichen. Wie berichtet hat der evangelische Träger dort sein Bildungsangebot um eine Gesamtschule ergänzt.

1992 noch als Projekt für ältere Arbeitslose gestartet, unterhält der in Eberswalde ansässige Verein heute acht Kontaktstellen, darunter mit Potsdam Babelsberg und Nuthetal zwei in Teltower Nachbarschaft.

Für die von Beginn an bestehende Kontaktstelle in der Region ist das Bürohaus in der Rheinstraße bereits das vierte Domizil. Barrierefrei zugänglich zwar, aber im Gewerbegebiet, und damit nicht unbedingt in einer Flaniermeile gelegen, meint Teltows Ehrenamtskoordinatorin Beate Lilsofsky. Um die Angebote an die Senioren zu bringen, seien daher kreative Ideen gefragt.

Mit einem Tag der offenen Tür, zu dem alle Interessierten geladen sind, will die Akademie ihre neuen Räume nächste Woche Dienstag ab 14 Uhr erstmals der Öffentlichkeit präsentieren. Neben Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) hat sich Brandenburgs Sozialministerin Diana Golze (Die Linke) zur Eröffnungsfeier angesagt. Hauptattraktion soll jedoch ein kleiner tanzender und Schnipp-Schnapp spielender Zeitgenosse aus Blech sein. Ein Mini-Roboter der Technischen Hochschule Wildau, der den Besuchern die digitale Welt näherbringen soll. „Wir wollen Berührungsängste nehmen“, erklärt Lilsofsky. Seit knapp einem Jahr bietet die Akademie das Pilotprojekt „Digital? - Digitoll!“ - ein Modulsystem für IT-Kurse - an, über das sie im Besonderen informieren will. Ziel sei es, die Senioren darin zu schulen, einfache Dinge am Smartphone oder Laptop selbst zu lösen und zudem einen kritischen Blick zu entwickeln, so Witzsche. „Wer heute digital nicht mithält, wird schnell ausgegrenzt“, sagt sie.

Gleichsam komme eine neue Generation ins Alter, die bereits technik-affin und anders sozialisiert ist. „Wir bilden uns selbst weiter, um auch die neuen Alten zu erreichen“, erklärt die Vizechefin des Vereins, der in der Teltower Region pro Jahr rund 2000 Teilnehmer bei Veranstaltungen zählt. Unterstützt werden die rund 20 festangestellten Mitarbeiter der Akademie derzeit von etwa 100 ehrenamtlichen Kräften, die als Wunschgroßeltern, Vorleser oder Lernpaten tätig sind. Ein Engagement, das am Tag der offenen Tür ebenfalls besonders gewürdigt werden soll. Solveig Schuster

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