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Umwege und Staus wahrscheinlich: Rammrathbrücke in Teltow ab Montag gesperrt

Ab Montag wird die Rammrathbrücke gesperrt: Die wichtige Verbindung über den Teltowkanal wird zwei Jahre lang erneuert. Autofahrer müssen über Stahnsdorf ausweichen.

Teltow - Autofahrer in Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf müssen sich ab dem 11. November auf Umwege und Staus einstellen: Für den Ersatzneubau der Rammrathbrücke über den Teltowkanal wird die Warthestraße zwei Jahre lang gesperrt sein.

Die Rammrathbrücke wird wegen der Schäden seit Längerem präventiv durch eine Hilfskonstruktion abgestützt, damit sie nicht einstürzt. Eine akute Gefahr hatte aber laut Rolf Dietrich, dem Leiter des Wasserstraßen-Neubauamts, zu keinem Zeitpunkt bestanden.

Die Umleitung soll über die Potsdamer Straße, die Wilhelm-Külz-Straße und den Zehlendorfer Damm erfolgen, wie das Wasserstraßen-Neubauamt am gestrigen Freitag mitteilte. An den Kreuzungen Zehlendorfer Damm/Förster-Funke-Allee und Thomas-Müntzer-Damm/Meiereifeld sollen wie berichtet für die Dauer der Umleitung Ampeln aufgestellt werden. Dabei soll die Schaltung der Ampeln an der Kreuzung am Stahnsdorfer Hof an die vorübergehend veränderten Verkehrsflüsse angepasst werden.

Für Busse sowie für Einsatzfahrzeuge soll eine gesonderte Umleitungsstrecke über die Oderstraße und die Straße Am Weinberg eingerichtet werden. Dazu soll ein Teil der Oderstraße mit einer Schrankenanlage gegen unbefugtes Befahren gesichert werden. Der Schiffsverkehr auf dem Teltowkanal soll durch die Baumaßnahme hingegen nur tageweise eingeschränkt werden. Entsprechende schifffahrtspolizeiliche Hinweise und Anordnungen sollen seitens des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Berlin jeweils rechtzeitig bekannt gegeben werden.

Vor dem Rückbau der alten Brücke wird westlich der Rammrathbrücke eine Behelfsüberführung eingerichtet, auf der Fußgänger und Radfahrer den Teltowkanal weiterhin überqueren können. Auch Leitungen sollen auf die Behelfsbrücke umgelegt werden, anschließend soll der Rückbau der alten Brücke beginnen. Nachdem die neue Brücke fertiggebaut ist, muss die Behelfsbrücke wieder abgebaut werden. Laut Wasserstraßen-Neubauamt wird es keine Stufen zwischen dem Fußweg und der Behelfsbrücke geben, sodass auch Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwagen die Brücke ohne Hilfe überqueren können. Eine Ersatzbrücke für Autofahrer hatte der Bund abgelehnt, da es in der Region mehrere Übergänge über den Teltowkanal gibt. Die Kosten in Höhe von rund einer Million Euro hätte die Stadt Teltow deshalb selbst tragen müssen. Den Auftrag für den Ersatzneubau hatte das Wasserstraßen-Neubauamt wie berichtet Anfang September an die Berger Bau SE vergeben. Die Bauzeit wird etwa zwei Jahre betragen.

Die Kosten in Höhe von 5,4 Millionen Euro trägt der Bund. Der Neubau hatte sich wegen Diskussionen um die Breite zunächst verzögert. Während der Bund lediglich eine Brücke finanzieren wollte, die den Maßen der alten entspricht, hatten Teltow und Kleinmachnow sich ein breiteres Bauwerk gewünscht, auf dem man auch breitere Radwege statt der derzeit schmalen Schutzstreifen hätte anlegen können. Für eine breitere Brücke hätten die Kommunen die Baukosten aber selbst tragen müssen. Somit hatten sie auf die Forderung nach einer Verbreiterung schließlich verzichtet.

Während die Brückenbreite insgesamt gleich bleibt, wird der Raum, den die Verkehrsteilnehmer nutzen können, bei dem Ersatzneubau neu aufgeteilt. Statt des derzeitig getrennten Fußweges und Fahrradstreifens werde es kombinierte Rad- und Fußwege mit drei Metern Breite je Fahrtrichtung geben, die Fahrbahn für den Autoverkehr werde hingegen auf sechs Meter verengt. Die Verkehrssicherheit für Radfahrer werde durch die neue Verkehrsführung deutlich erhöht, heißt es in einer Pressemitteilung des Wasserstraßen-Neubauamts.

Die Rammrathbrücke wurde nach dem Wilmersdorfer Kreistagsabgeordneten Franz Rammrath benannt, der Anfang des 20. Jahrhunderts Mitglied der Baukommission für den Teltowkanal war. Gebaut wurde die Brücke im Jahr 1977. Wie viele in den 1970er-Jahren errichtete Bauwerke habe sie ein Problem mit der Alkali-Kieselsäure-Reaktion, umgangssprachlich Betonkrebs genannt. Dieser ruft irreparable Schäden hervor. Bei der chemischen Reaktion vergrößern die Zuschlagstoffe, die dem Zement beigemischt werden, ihr Volumen und sprengen dadurch den Beton. In der Folge entstehen Schäden wie Risse, die sich kontinuierlich vergrößern. Betroffen sind vor allem die Brückenpfeiler, an denen sich Risse im Beton kontinuierlich vergrößern. Der Zustand der Brücke sei regelmäßig kontrolliert worden, wie Rolf Dietrich erklärte. Jedoch sei schon im Juni kaum mehr vorhersagbar gewesen, wann die Brücke einsturzgefährdet sei und demnach außer Betrieb genommen werden müsse. „Es könnte von heute auf morgen erforderlich werden“, so Dietrich. Der Neubau sollte einer drohenden Sperrung zuvorkommen.

Am 21. Oktober informiert das Wasserstraßen-Neubauamt zu den Bauarbeiten und der geplanten Verkehrsführung um 17 Uhr im Berufsbildungszentrum Kleinmachnow, Stahnsdorfer Damm 1, an.

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