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Achtung, Schwanenfamilie. 

© Antje Schwarze/Tierschutzverein Potsdam

Tierschutz in Schwielowsee: Auf die Bremse für die Schwäne

Mit Plakaten will der Potsdamer Tierschutzverein Schwäne auf dem Werderschen Damm schützen. 

Von Eva Schmid

Schwielowsee - Achtung Schwäne prangt in roter Schrift auf Plakaten und dem Asphalt am Werderschen Damm. Dazu der Zusatz, langsam zu fahren, am besten nur 30 Stundenkilometer. Der Potsdamer Tierschutzverein hat am Mittwoch die Aktion gestartet, um am Straßenrand rastende Schwanfamilien vor dem Autoverkehr zu schützen. 

Haarscharf am Unglück vorbei
„Zehn Jungtiere und das Elternpaar rasten täglich an der Straße, Papa Schwan stand zeitweise nur einen Meter von vorbeifahrenden Autos und Lastwagen entfernt“, schreibt die Tierschützer auf ihrer Facebook-Seite. 
Zu beiden Seiten des Werderschen Damms liegen die Entenfängerteiche – inmitten üppiger, unberührter Natur das ideale Reich der Schwanfamilien. Fast jedes Jahr spielt sich das gleiche Schauspiel ab: die Tiere watscheln mit ihren Jungen über die Straße und machen auch gerne mal eine Pause am Straßenrand. 

Seit Mittwoch hängen die Plakate.
Seit Mittwoch hängen die Plakate.

© Antje Schwarze, Tierschutzverein Potsdam

Verscheuchen oder Umsetzen würde nicht helfen
Fast täglich erreichen die Tierschützer Anrufe von besorgten Auto- und Radfahrern, die befürchten, dass die Schwäne angefahren oder überfahren werden. Immer mal wieder rücken Tierschützer aus und versuchen die Schwäne von der Straße zu verscheuchen – oft mit nur kurzfristigem Erfolg. Die enge Alleenstraße ist von viel Natur umgeben, lange Autokolonnen sind dort eher selten. 

Umleitung über Allee noch bis zum 10. Juli

Doch zur Zeit ist das anders: 
Die Strecke zwischen Potsdam-West und Geltow ist zu einer viel befahrenen Straße geworden: Da die Bundesstraße 1 in Geltow zwischen Kuckucksweg und Caputher Chaussee für rund zweieinhalb Wochen, also noch bis zum 10. Juli, voll gesperrt ist, weil dort wie berichtet ein schadstoffschluckender und Flüsterasphalt aufgetragen wird, fahren Autos und Lastwagen als Umleitung über den Werderschen Damm. Immerhin nur als Einbahnstraße in Richtung Geltow.

Die Schilder scheinen Erfolg zu bringen: Die meisten Autofahrer würden langsam und vorsichtig fahren und seien für die Situation sensibilisiert, sagt Antje Schwarze vom Tierschutzverein. Die Tiere umzusetzen – so eine häufige Forderung – sei schwierig: „Wenn die Schwäne ihre Jungtiere in einer neuen Umgebung aufziehen müssen, kommen sie nicht zurecht.“

„Eine Radfahrerin hat uns spontan geholfen, es gab auch Beifall und Zuspruch von vorbeifahrenden Autofahrern“, schreiben die Tierschützer in dem sozialen Netzwerk. Sie hoffen jetzt, dass die Schilder hängen bleiben und nicht verschwinden. 

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