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Potsdam-Mittelmark: Tierheim Verlorenwasser wird ausgebaut

Nachbarfläche vom Landkreis erworben

Belzig - Das Tierheim Verlorenwasser soll modernisiert und ausgebaut werden. Dazu wurde jetzt eine 180 000 Quadratmeter große Nachbarfläche vom Landkreis erworben, teilte Tierheimleiter Wolfgang Aland gestern mit. Es handelt sich um einen früheren Truppenübungsplatz, nach der Wende waren Bemühungen für Gewerbeansiedlungen an dem tief im Kiefernwald gelegenen Standort gescheitert. Bislang verfügt das Heim hier über eine Fläche von 40 000 Quadratmetern, die zum größten Teil gepachtet ist. Deshalb wollten die Heimbetreiber vom Verein „Tierfreunde Berlin-Brandenburg e.V.“ auch noch nicht in Größenordnungen investieren.

Erst vor anderthalb Jahren hatte der Verein das sanierungsbedürftige Heim übernommen und vor dem Ruin gerettet. Immerhin gab es seitdem partielle Verbesserungen bei der tiergerechten Betreuung. Mit dem neuen Grundstück bestehe nun die Chance, ein „wirklich modernes Tierheim“ zu bauen, sagte Aland.

Der Verein rechne mit einer Projektentwicklungszeit von etwa zwei Jahren. „Wir werden uns bundesweit umsehen, um Ideen zu sammeln und ein wirklich modernes Heim zu errichten“, so Aland. Der jetzige Zustand des Tierheimes reiche für einen erfolgreichen Weiterbetrieb nicht aus: „Die Quarantänemöglichkeiten sind absolut unzureichend, das Tierarztzimmer ist ein winziges dunkles Kabuff. Büro und ein Zimmer für Besucherberatung fehlen völlig, auch Lagermöglichkeiten“, so Aland. Die Gebäude seien nicht gedämmt. Oft herrschte Aufnahmestopp für Katzen, weil der Platz nicht reicht.

Jetzt sollen Kapazitäten für 100 bis 200 Hunde und ebenso viele Katzen gesichert werden. Hunde und Katzen sollen in kleinen Gruppen im Haus gehalten werden und tagsüber in Außengehegen spielen können. Zudem sind ein separater Quarantänetrakt, ein Nagerhaus, ein Vogelhaus mit Freifluganlage, tiermedizinische Behandlungsräume und Verwaltungsräume geplant.

„Nun kann es theoretisch losgehen“, sagt Aland. „Bleibt das Problem der Finanzen.“ Allein die Abrisskosten des kaputten Altbestandes werden auf über eine halbe Million Euro geschätzt. Auch für den Bau werden wenigstens einige Hunderttausend Euro benötigt. „Aber davon lassen wir uns nicht bange machen, sonst hätten wir das Tierheim erst gar nicht übernehmen dürfen“, so Aland. Der Verein hoffe auf Fördermittel, „aber wirklich retten können uns nur Spenden und Erbschaften“, schätzt Aland ein.

Der SPD-Kreistagsabgeordnete Günter Baaske begrüßte gestern den Flächenkauf. „Seit vielen Jahren bin ich dem Tierheim Verlorenwasser verbunden und verfolge die positiven Entwicklungen. Der Grundstückszukauf ist ein echter Meilenstein.“ Die Entwicklung des Truppenübungsplatzes zum neuen Tierheimstandort werde „nicht nur optisch sondern auch finanziell ein Gewinn für unsere Region. Wir brauchen jeden Euro, der hier ausgegeben wird.“ hkx

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