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Teltow: Stadt will Hausbauten legalisieren

Teltow – Gleiches Recht für alle: Der Teltower Ingolf Kauz wird sein vom Abriss bedrohtes Haus im Siedlerweg möglicherweise doch behalten und weiter bewohnen können. Die Stadtverordneten folgten am Mittwochabend mehrheitlich einem gemeinschaftlichen Antrag der Fraktionen B.

Teltow – Gleiches Recht für alle: Der Teltower Ingolf Kauz wird sein vom Abriss bedrohtes Haus im Siedlerweg möglicherweise doch behalten und weiter bewohnen können. Die Stadtverordneten folgten am Mittwochabend mehrheitlich einem gemeinschaftlichen Antrag der Fraktionen B.I.T., Grünen und BfB, wonach für die bislang vom Bebauungsplan ausgesparten Grundstücke östlich des Zehnrutenwegs ein neuer Bebauungsplan aufgelegt und der Flächennutzungsplan geändert werden soll. Eine Garantie sei das zwar nicht, sagte Andreas Wolf (BfB). Der Bebauungsplan werde zunächst geprüft. Die Chancen für den Teltower sind dennoch gestiegen, dass auch er seine mittlerweile vom Landkreis Potsdam-Mittelmark mit einer Abrissverfügung versehene Bebauung legalisieren kann.

Wie berichtet hatte Ingolf Kauz das Grundstück in der ehemaligen Kleingartenanlage im Siedlerweg zur Wendezeit von der Deutschen Bahn erworben und mit einem massiven Bungalow bebaut, später das Haus noch um ein Spitzdach und einen Anbau erweitert. Auch andernorts im Siedlerweg waren in dem später im Flächennutzungsplan als Dauerkleingärten ausgewiesenen Gebiet illegale Bauten entstanden, gegen die die Untere Baubehörde des Landkreises mit Abriss- und Räumungsverfügungen vorging. Insgesamt 13 dieser Verfügungen sollen gegen Eigentümer im Siedlerweg betrieben worden sein, aber nur eine wurde rechtskräftig – die gegen Ingolf Kauz. Während die Stadt Teltow für alle anderen Grundstücke einen Bebauungsplan auflegte und den Flächennutzungsplan änderte, blieb Kauz außen vor. Das Gebiet östlich des Zehnrutenwegs nahe des Siedlergrabens sollte aus Naturschutzgründen als Biotop erhalten werden. „Im Bebauungsplan kam es dann aber nicht zu dieser Festlegung“, erklärt Rolf Kasdorf (B.I.T.), der sich nach einem Gespräch mit allen Beteiligten dazu entschlossen habe, diesen „ungewöhnlichen Weg“ zu gehen und den Bebauungsplan zugunsten von Ingolf Kauz und zweier weiterer Nachbarn noch einmal anzufassen. Es sei die einzig verbliebene Möglichkeit, im Siedlerweg das Gleichheitsprinzip zu realisieren.

Bedingung für die Stadtverordneten war, dass die Familien die anfallenden Kosten von etwa 50 000 Euro für den Bebauungsplan und die Flächennutzungsplan-Änderung selbst übernehmen. Dem hatten diese im Vorfeld zugestimmt. Die Grundstückseigentümer sind nun aufgefordert, bis zum 30. Juni die Übernahmevereinbarung zu unterschreiben und das Geld an die Stadt zu zahlen. Im Anschluss wollen sich die Stadtverordneten mit dem gewünschten Bebauungsplan befassen. 

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