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Losgeschippt. Thomas Schmidt, Kathrin Schneider und Wolfgang Blasig (v.l.) beim ersten Spatenstich für den Ausbau der Ruhlsdorfer Straße. Während des Ausbaus wird eine Behelfsfahrbahn angelegt, in Richtung Norden werden Autofahrer über die Isarstraße an der gut zwei Kilometer langen Baustelle vorbeigeleitet.

© Andreas Klaer

Teltow: Spatenstich für den Ausbau der Ruhlsdorfer Straße

An der Ruhlsdorfer Straße in Teltow rücken nach langem Warten endlich die Baufahrzeuge an. Etwa zwei Jahre soll der Ausbau dauern, der der Stadt bereits kurz nach der Wende versprochen wurde.

Teltow – Löcher hatte die Ruhlsdorfer Straße schon viele. Diese allerdings haben Symbolkraft: Unter den Augen zahlreicher Gäste stießen am Montag Brandenburgs Verkehrsministerin Kathrin Schneider, Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt und Landrat Wolfgang Blasig (alle SPD) unisono drei bereitstehende Spaten in den Boden, beförderten ein wenig Erde herauf und ließen sie schwungvoll vor den Füßen der Anwesenden niederrieseln. Mit dem Szenario leitete das Trio den lange erwarteten Ausbau der Teltower Ortsdurchfahrt ein. „Jetzt wird es wirklich eine Straße“, freute sich der Bürgermeister.

Mehr als zwei Jahrzehnte haben die Teltower auf diesen Moment gewartet. Eigentlich war er schon 1993/94 geplant, vor 20 Jahren sollte Baubeginn sein, erinnerte sich Wolfgang Blasig. Über Jahre stand das Projekt ganz oben auf der Prioritätenliste, umgesetzt wurde es zunächst nicht. Nun aber wachse Teltow rasant und das Thema Mobilität im Ort gewinne zunehmend an Bedeutung, betonte Verkehrsministerin Kathrin Schneider. Im Zuge der Entwicklung nahm auch die Diskussion um den Ausbau der dringend sanierungsbedürftigen Straße wieder Fahrt auf. „Wer die Kuh melken will, der muss sie füttern“, sagte Blasig. Nicht zuletzt würden gerade die prosperierenden Kommunen die Kassen des Landkreises füllen und andernorts Projekte ermöglichen, erklärte er. Sowohl Landrat als auch Bürgermeister nutzten die Gelegenheit, um an dem Ort, wo irgendwann einmal die S-Bahn die Ruhlsdorfer Straße kreuzen könnte, an den noch immer größten Wunsch der Region zu erinnern. Gebraucht würde beides, Bahn und Straße, betonte Blasig.

Zwei Jahre werde der Ausbau dauern

Letztere soll zunächst auf einer Länge von 2,1 Kilometern zwischen den Gleisen des Teltomat-Geländes und dem Ruhlsdorfer Platz erneuert werden. Nachdem Anfang des Jahres bereits einige Bäume abgeholzt worden sind, werden nun in den nächsten Tagen die Baufahrzeuge anrücken. Neben der 6,50 Meter breiten Fahrbahn werden auf beiden Seiten getrennte Rad- und Fußwege angelegt. An vier Stellen werde es möglich, die Straße sicher zu überqueren, auch vier Bushaltestellen sollen entlang der Strecke neu entstehen. Zudem sollen die Autos an der Gonfrevillestraße künftig im Kreisel auf die Ruhlsdorfer Straße auffahren.

Voraussichtlich zwei Jahre werde der Ausbau der wichtigen Verbindungsachse dauern. Während dieser Zeit müssen sich Teltower und Durchreisende in Geduld üben. Kathrin Schneider sprach von einer großen Herausforderung. Zwar werde es entlang der Baustelle eine Behelfsfahrbahn geben, über die die Autos zumindest in eine Richtung in reduziertem Tempo rollen können. Trotzdem sind Einschränkungen zu erwarten. Um sie vor allem für die rund 90 Gewerbetreibenden, die an der Ruhlsdorfer Straße und Umgebung ansässig sind, so gering wie möglich zu halten, hatte es im Vorfeld viele Gespräche gegeben. Obwohl der Landesbetrieb für Straßenwesen in seiner verkehrstechnischen Untersuchung zu dem Ergebnis gekommen war, dass die geringsten Beeinträchtigungen zu erwarten seien, wenn die Baustelle in Süd-Nord-Richtung passiert würde, folgten die Beteiligten dem Wunsch und Votum der Unternehmen. Danach werde der Verkehr nun in entgegengesetzter Richtung von Norden nach Süden über die Behelfsfahrbahn geführt. Auf der anderen Seite werden die Autos über die Iserstraße umgeleitet, der Durchgangsverkehr zudem weiträumig an Teltow vorbeigelenkt.

Rund 8,2 Millionen Euro werde der Bau kosten

Begonnen werde mit dem Bau zunächst am Achtrutengraben. Von hier werden sich die Bauarbeiter bis zur Gonfrevillestraße vorarbeiten, wo dann der Kreisel entstehen soll. Im Anschluss werde das restliche Teilstück der Ruhlsdorfer Straße erneuert. Im dritten Quartal 2018 soll die Straße fertig sein.

Rund 8,2 Millionen Euro werde der Bau kosten. 6,4 Millionen trägt das Land. Die Sanierung werde aus dem 100-Millionen-Euro-Programm für Landesstraßen finanziert, so Schneider. Den Rest steuern die Stadt Teltow mit 1,5 Millionen Euro und der Wasser- und Abwasserzweckverband „Der Teltow“ mit 300 000 Euro bei.

Aktuelle News zum Baugeschehen stellt die Stadt Teltow auf ihrer Homepage bereit. Wie schon bei anderen Großprojekten bewährt, wird sie dort ein Bautagebuch führen.

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