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Neu verplant. Die Linke favorisiert die Fläche der geplanten Marina für einen Schwimmbadbau. Der könnte die Kommunen bis zu zehn Millionen Euro kosten.

© Andreas Klaer

Teltow: Schwimmhalle statt Stadthafen?

Statt des immer teurer werdenden Hafens könnte in Teltow ein Schwimmbad entstehen. Das fordert zumindest die Linke - und die Diskussion ist neu entfacht.

Teltow – Schwimmhalle statt Stadthafen: Die Teltower Linken wollen anstelle des immer teureren Marinaneubaus am Teltowkanal eine Schwimmhalle oder eine Mehrzweckhalle mit integriertem Schwimmbad errichten. Über den Vorschlag soll ab Montag in den kommunalen Ausschüssen beraten werden.

Diskussion um Schwimmhalle neu entfacht

Zwar konnte sich die Fraktion aus Linke/Umweltaktive/BFB/Piraten mit dem Wunsch nach einem dafür erforderlichen Baustopp des millionenschweren Großprojektes in der Stadtverordnetenversammlung bisher nicht durchsetzen, die Diskussion um die Schwimmhalle ist trotzdem neu entfacht. „Wir brauchen eine Kostenaufstellung, um sagen zu können, was zu bewältigen ist“, erklärte der Vorsitzende der gemeinsamen Fraktion dieser Parteien, Axel Szilleweit.

Laut Beschlussvorlage soll die Stadt Teltow prüfen, inwieweit eine Schwimmhalle oder eine Mehrzweckhalle mit Schwimm- und Sporthalle realisierbar sei. Die Verwaltung solle dazu einen Kostenplan erarbeiten, parallel zudem nach einem geeigneten städtischen Grundstück suchen und dieses für das geplante Projekt sichern. Das Hafengelände werde für den Bau zwar weiter favorisiert, dennoch will sich die Fraktion auch anderen Überlegungen nicht verschließen, so Szilleweit.

Gemeinsam mit Stahnsdorf und Kleinmachnow auf den Weg bringen

Die SPD schwimmt bereits im Fahrwasser der Linken, will einem Investitionsplan aber eine Standortsuche voranstellen, die sich an einer regionalen Lösung orientiert. „Da es ein Projekt mit regionaler Bedeutung ist, müssen wir es gemeinsam mit Stahnsdorf und Kleinmachnow auf den Weg bringen“, sagte die Vorsitzende der Teltower SPD-Fraktion, Christine Hochmuth, den PNN. Zunächst sei zu prüfen, wo eine Schwimmhalle möglich und auch wie sie gemeinsam finanziert werden kann.

Auch die SPD hat ihrerseits einen entsprechenden Antrag eingebracht, der ebenfalls am Montag auf der Tagesordnung des Sozialausschusses steht. Unterstützt wird sie in ihrem Vorschlag von der CDU und FDP. Beide Initiativen seien angestoßen worden, ohne voneinander zu wissen, erklärten Hochmuth und Szilleweit. Die parallele Antragslage sei erst jetzt aufgefallen. Beide schließen nicht aus, dass es am Ende eine gemeinsame Lösung geben kann. Dass überhaupt über die Schwimmhalle gesprochen werde, bewertete Szilleweit als positives Zeichen. Und auch Christine Hochmuth sagt: „Die Schwimmhalle stand an erster Stelle im Bürgerhaushalt, nun wollen wir auch gucken, ob sie realisierbar ist.“

Hafen und Bad könnte Teltow finanziell nicht stemmen

Ziel der Linken-Fraktion sei es, die Halle so schnell wie möglich zu bauen, dies würde aber den Abbruch der Arbeiten am Hafen bedeuten, erklärte Axel Szilleweit. Beide Projekte könne die Stadt finanziell nicht stemmen, glaubt er.

Schon vor zwei Jahren hatten im jeweiligen Bürgerhaushalt die teilnehmenden Teltower und Stahnsdorfer eine Schwimmhalle als prioritären Wunsch benannt. Auch der kürzlich vorgelegte Sportentwicklungsplan zeigte, dass die stark wachsende Region Bedarf an mindestens zwei Sporthallen und einem Schwimmbad hat. Zunächst war geprüft worden, ob eine Überdachung des von den drei Nachbarkommunen Teltow, Stahnsdorf und Kleinmachnow finanzierten Freibades in den Kiebitzbergen möglich sei. Diese Idee erwies sich als ebenso unrealistisch wie die Nutzung vorhandener kleinerer Schwimmbäder in Reha- oder Sporteinrichtungen (PNN berichteten).

Schüler fahren zum Schwimmunterricht nach Potsdam

Vor allem für den Schwimmunterricht an Schulen würde die Halle, die lediglich vier Bahnen und ein Nichtschwimmerbecken erhalten soll, benötigt. Derzeit müssen die Schüler zum Schwimmunterricht bis nach Potsdam fahren. Der Bäder-Berater Ludwig Lüllepop, der für die Stadt Werder als Projektberater die europaweite Ausschreibung für die Blütentherme vorbereitet hat, hatte gegenüber den PNN Kosten von acht bis zehn Millionen Euro für den Bau einer kleinen Schwimmhalle mit 25-Meter-Becken berechnet. Die Betriebskosten würden sich bei etwa einer halben Million Euro jährlich bewegen. Der Teltower SPD-Fraktionschefin Christine Hochmuth zufolge könne es das Bad aber nur geben, wenn sich Kleinmachnow, Stahnsdorf und Teltow auf eine gemeinsame Investition einigen.

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