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Teltow: Möbel statt Werkzeuge

Neue Mömax-Filiale soll im Frühjahr in Teltow eröffnen. Umbau des früheren Baumarktes hat begonnen

Teltow – Einige Werbeplakate und ein Hinweisschild auf die Parkplatzeinfahrt – mehr ist nach der Pleite von Max Bahr von der ehemaligen Baumarkt-Filiale an der Teltower Oderstraße nicht verblieben. Die umliegenden Flächen sind planiert, das ehemals gelb leuchtende Gebäude entkernt. Nach langem Ringen hat nun der zur österreichischen Handelskette Lutz gehörige Möbeldiscounter Mömax mit dem Umbau des Marktes begonnen. Voraussichtlich im Frühsommer 2018 wird das Einrichtungshaus dort seine bereits seit zwei Jahren geplante Filiale eröffnen, kündigt Thomas Saliger, Marketingleiter und Unternehmenssprecher bei Mömax gegenüber den PNN an. Der Möbelmarkt wird nach einer Filial-Eröffnung in Berlin der zweite Mömax-Standort in der Region sein.

„Wir bauen komplett um, erneuern das gesamte Gebäude innen und außen“, erklärte Saliger. Die Haustechnik werde auf den neuesten Stand der Technik gebracht, Ende des Jahres soll mit dem Innenausbau begonnen werden. Insgesamt rechne das Unternehmen mit einer Bauzeit von acht Monaten. Auf rund 6 000 Quadratmetern Verkaufsfläche werde Mömax nach erfolgtem Umbau des früheren Baumarktes „trendige Möbel und Wohnaccessoires“ anbieten und 50 Mitarbeiter beschäftigen, so der Unternehmenssprecher.

Schon vor mehr als zwei Jahren hatte sich das in Wels ansässige Unternehmen für das Objekt in der Teltower Oderstraße interessiert. Schwierige Verhandlungen um die zur Verfügung zu stellenden Parkflächen verzögerten die Übernahme des Marktes jedoch. Laut Stellplatzsatzung der Stadt Teltow hätte Mömax pro 20 Quadratmeter Verkaufsfläche einen Stellplatz nachweisen müssen – 125 mehr als Bahr vor Ort geschaffen hatte. Das Einrichtungshaus sah die bereits vorhandenen 187 Parkplätze als ausreichend an und begründete dies mit der guten Nahverkehrsanbindung und der Stellplatzsituation anderer Möbelmärkte.

Im Juni 2015 einigten sich Stadt und Investor auf eine Ablöse von lediglich 15 Parkplätzen. Rund 86 000 Euro sollte Mömax dafür zahlen, satzungsgemäß rund 5750 Euro pro Platz. Teltow argumentierte mit der städtebaulichen und wirtschaftspolitischen Bedeutung des Marktes für die Stadt. Der Landkreis Potsdam-Mittelmark wollte indes das Entgegenkommen der Stadt nicht mittragen und forderte eine höhere Ablöse. Nach intensiven Gesprächen fand sich schließlich ein Kompromiss. Am Ende blieben 63 nicht nachgewiesene Parkplätze übrig, die das Einrichtungshaus nun nach einem Beschluss der Teltower Stadtverordneten zu einem um 30 Prozent unter dem üblichen Betrag liegenden Satz freizukaufen hat. Statt einer Ablösesumme von rund 360 000 muss der Investor nunmehr rund 254 000 Euro an die Stadt zahlen.

Die Unternehmensgruppe Lutz gilt seit Jahren als umsatz- und verkaufsflächenmäßig größter Möbelhändler Österreichs mit einem Umsatz von etwa 1,25 Milliarden Euro im Jahr und rund 8000 Mitarbeitern. Das Einrichtungshaus Mömax gehört zur günstigen Vertriebslinie der Kette und verfügt derzeit über knapp 50 Filialen, die meisten davon in Deutschland und Österreich. 

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