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Teltow: Keine Briefe im Kasten

Ärger um verzögerte Zustellung in Teltow. Due Post beklagt hohen Krankenstand.

Teltow - Es gibt wieder Ärger mit der Post in Teltow: Erneut sind wegen kranker Mitarbeiter Briefkästen über mehrere Tage leer geblieben. Schon zu Beginn des Jahres habe es zeitweise Probleme gegeben, nun warte er schon über eine Woche auf seine Post, ärgert sich etwa Michael Schmeling aus Sigridshorst.

Für ihn als Autohändler sei das besonders nachteilig, weil es Folgen für den Betrieb haben könne. So habe er auf ein Schreiben vom Finanzamt und händeringend auf einen Kfz-Brief gewartet. „Der Brief war für einen Kunden, der sein Auto ohne die Papiere nicht anmelden kann“, sagt Schmeling. Am Donnerstag fuhr er schließlich selbst zum Briefverteilzentrum und holte sich seine Sendungen vor Ort ab. „Da war noch Post vom 13. Februar dabei“, klagt er. Auch den erwarteten Kfz-Brief fand er im Verteilzentrum. „Sehr unbefriedigend“, nennt der Teltower die Situation.

Die Deutsche Post bedauert die erneuten Schwierigkeiten. Im Moment sei insbesondere am Zustellstützpunkt in Teltow der Krankenstand der Mitarbeiter hoch, erklärte Postsprecherin Tina Birke den PNN. Zwar seien zusätzliche Kräfte im Einsatz, jedoch würden sich diese nicht so gut auskennen wie die regulären Stammzusteller. Da die Mitarbeiter zudem ihre maximale Höchstarbeitszeit nicht überschreiten dürften, sei es in der vergangenen Woche „in einzelnen Zustellbezirken zu Zustellabbrüchen“ gekommen, bestätigte sie.

Für Teltow ist es nicht das erste Mal, dass es mit der Post etwas länger dauert. Vor gut zwei Jahren hatte ebenfalls ein hoher Krankenstand dazu geführt, dass Briefsendungen über mehrere Tage liegenblieben. Auch in Schwielowsee und anderen Orten Potsdam-Mittelmarks gab es Probleme. Allerdings hatte damals eher die in der Vorweihnachtszeit zu bearbeitende Menge an Post zu dem Missstand geführt. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte kritisiert, dass aufgrund von Rationalisierungen die Personaldecke bei der Post zu dünn sei, zudem führten befristete Verträge zu einem häufigen Wechsel des Personals (PNN berichteten).

Insgesamt scheint das Ausmaß diesmal aber geringer als zuletzt, zumindest sei das Beschwerdeaufkommen bei der Bundesnetzagentur vergleichsweise gering, sagte der Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Bundesnetzagentur, Fiete Wulff. Anders als vor zwei Jahren, als die Bundesnetzagentur weit über 1000 Beschwerdebriefe zur Zustellung erreicht hatten, seien seit Jahresbeginn gerade 18 Beschwerden aus dem Land Brandenburg eingegangen, nur eine läge zur Postzustellung in Teltow vor.

Die Agentur empfiehlt, sich zunächst an den Postdienstleister zu wenden und diesen aufzufordern, entstandene Mängel zu beseitigen, so Wulff. Dauert das Problem an, könne der Verbraucherservice Post der Bundesnetzagentur kontaktiert werden. „Beschwerden sind für die Bundesnetzagentur ein wichtiger Anhaltspunkt, um mögliche Defizite in der flächendeckenden Grundversorgung und deren Ursachen aufzuspüren“, erklärt der Pressechef. Ziel sei es sicherzustellen, dass die gesetzlichen Qualitätsmerkmale eingehalten und Lösungen gefunden werden, sagte er. Im aktuellen Fall verspricht die Deutsche Post eine baldige Besserung der Situation. „Wir setzen alles daran, dass die Zustellung so schnell wie möglich wieder in der gewohnten hohen Qualität erfolgt“, sagte Postsprecherin Tina Birke.

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