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Teltow: Gesamtschule kann Gymnasialklasse einrichten

An der neuen Gesamtschule Teltow können Schüler künftig auch schon nach zwölf statt dreizehn Jahren Abitur machen. Der Landtag gab dafür grünes Licht.

Teltow/Potsdam - In Teltow kommen Gesamtschüler künftig schneller zum Abitur. Die neue Gesamtschule Teltow kann zusätzlich eine Gymnasialklasse einrichten, in der Schüler schon nach zwölf Jahren Abitur machen können. Normalerweise schreiben Gesamtschüler in Brandenburg anders als Gymnasiasten erst nach 13 Jahren ihre Abiprüfungen. Der Bildungsausschuss des Potsdamer Landtags hat dem Antrag der Schule am Donnerstagabend mehrheitlich zugestimmt. Das Brandenburger Schulgesetz bietet die Möglichkeit, dass Gesamtschulen auch eine Gymnasialklasse einrichten können. Bislang gibt es nach Angaben des Bildungsministeriums aber nur zwei Gesamtschulen in ganz Brandenburg, die das Abitur nach zwölf Jahren anbieten, darunter die Voltaire-Schule in Potsdam. Das Ministerium befürwortete den Antrag aus Teltow. "Das ist eine pragmatische Lösung", sagte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) im Ausschuss. 

Zu wenig Gymnasialplätze in der Region 

Hintergrund des Antrags ist, dass die Gymnasialschulplätze in der TKS-Region knapp sind, obwohl die Gymnasien in Teltow und Stahnsdorf schon vierzügig laufen. Mehr Plätze können derzeit aber nicht so schnell geschaffen werden, es fehlen die Räume. Die neue Gesamtschule hingegen, die erst im Schuljahr 2018/19 an den Start ging, befindet sich erst im Aufbau und hat noch Möglichkeiten. 

Wird das Gesamtschulsystem ausgehöhlt?

"Die Schule vor Ort kann am besten entscheiden, was sinnvoll ist", sagte der Bildungspolitikerin der CDU-Fraktion, Gordon Hoffmann. Es gab aber auch kritische Stimmen. Die Fraktionsvorsitzende der Linken, Kathrin Dannenberg, enthielt sich mit der Begründung, sie sei "hin- und hergerissen". Sie befürchte, dass über diesen Weg das System der Gesamtschulen, das nun einmal 13 Jahre Schulzeit vorsehe, ausgehöhlt werde. 

Der Potsdamer AfD-Abgeordnete Dennis Hohloch, der gegen den Antrag stimmte, sagte, es sei offenbar Wunsch der Eltern in der Region, ihr Kind auf ein Gymnasium zu schicken und nicht auf eine Gesamtschule. 

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