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Teltow: Diskussion zu Wegeausbau in Teltow

Vor vier Jahren startete Teltow mit der Befestigung eines rund 200 Meter langen Wegstücks im Naherholungsgebiet Buschwiesen ein Pilotprojekt. Nach einer zwei- bis dreijährigen Testphase sollte eigentlich entschieden werden, ob das Wegesystem durch die Wiesen weitergebaut wird.

Teltow – Vor vier Jahren startete Teltow mit der Befestigung eines rund 200 Meter langen Wegstücks im Naherholungsgebiet Buschwiesen ein Pilotprojekt. Nach einer zwei- bis dreijährigen Testphase sollte eigentlich entschieden werden, ob das Wegesystem durch die Wiesen weitergebaut wird. Doch auch nach der jüngsten Diskussion im Sozial- und Kulturausschuss ist diese Frage weiter offen. Zwar lag dort ein entsprechender Antrag der gemeinsamen Fraktion von Linken/Umweltaktiven/BfB und Piraten vor, jedoch konnten sich die Ausschussmitglieder nicht auf eine einhellige Meinung verständigen. Noch seien viele Fragen offen, die nur in den Fachausschüssen geklärt werden könnten, etwa im Bau- oder Finanzausschuss. Dort sollen sie nun auch weiter diskutiert werden.

Die von Pferden zerrittenen und von Traktoren zerfahrenen Wege in den Buschwiesen sind schon lange ein Ärgernis und vor allem für Radfahrer und Spaziergänger ein Problem. Nachdem im Oktober 2013 in einer Sondersitzung des Umweltausschusses die Planung für den Ausbau vorgestellt worden war, entschieden die Stadtverordneten, einen ersten Abschnitt des vorhandenen Weges ausgehend vom alten Reitstall am Hollandweg bis zur Ruhlsdorfer Straße zu befestigen.

Da sich die Teststrecke bewährt habe und von den Anliegern gut angenommen worden sei, sollte nach Vorstellung der Fraktion von Linken/Umweltaktiven/BfB und Piraten nun der nächste Abschnitt in Angriff genommen werden. Die Fraktion schlug dazu den stark genutzten Weg durch das „Pappelwäldchen“, vom Hollandweg in Richtung Buschweg vor. Dazu sollte die Stadt im Haushalt 2018 entsprechende Gelder bereitstellen, die aber noch genauer zu berechnen seien. Nachdem die bereits realisierte Strecke rund 120 000 Euro gekostet habe, ging die Fraktion von einer geschätzten Investition in Höhe von 250 000 bis 300 000 Euro aus.

Den übrigen Ausschuss-Mitgliedern war die Vorlage zu ungenau. Gerade hinsichtlich der Kosten. „Wir können keine 300 000 Euro aus der Tasche zaubern“, sagte etwa Laura Adebahr (SPD). Sie wolle den Antrag nicht gänzlich abwürgen, jedoch zunächst ein konkretes Teilstück mit einer exakten Summe benannt haben. Ähnlich äußerte sich auch Doreen Bartsch (FDP/LTR). Die Planung müsse noch konkreter werden, sagte auch sie.

Die Fachfragen können nicht im Sozialausschuss beantwortet werden, gab Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) zu Bedenken, nachdem Kämmerer Rico Kasten auf mögliche Probleme hingewiesen hatte. Die Kostenschätzung sei mit einer großen Unsicherheit behaftet, sagte er. Zum einen würden bei weiterer Versiegelung Ausgleichsmaßnahmen nötig, zudem sei auch bei einem Straßen- und Wegebau eine mögliche Beteiligung der Anwohner zu prüfen. Auch, dass sich die Teststrecke bewährt habe, ließe sich noch nicht sagen. Nachdem die Stadt Teltow, die Oberfläche des Weges befestigt hatte, war diese wegen Arbeiten der Teltower Fernwärme GmbH nochmals aufgerissen und erneuert worden.

Die problematische Wegesituation in den Buschwiesen aber auch andernorts in Teltow war zuletzt im Bürgerhaushalt 2014 deutlich geworden. Rund 150 Teltower votierten damals für die Einführung einer Pferdesteuer, auch wegen verschmutzter Wege durch Pferdeäpfel. Dazu kam es aber nicht, weil Reitvereine und Pferdebetriebe rebellierten. Sie sahen sich in ihrer Existenz bedroht. Rund ein Dutzend Reiterhöfe und mindestens ebenso viele Einzelpferdehalter gibt es in der Teltower Region. Solveig Schuster

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