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Mehr Platz. Breite Gänge und niedrige Regale sollen den Aldi-Kunden das Einkaufen erleichtern. Dafür sind größere Filialen nötig.

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Supermarkt-Filiale in Werder: Neue Halle für Discounter

Aldi will den sechs Jahre alten Werderaner Markt durch eine größere Halle ersetzen. In Rehbrücke wird der Discounter bereits abgerissen, zum Jahresende soll die neue Filiale fertig sein

Von Enrico Bellin

Werder (Havel) / Nuthetal - Die Gänge zwischen den Regalen sind zu schmal, ein Drehkreuz hinter der Eingangstür sorgt für Sorgenfalten bei Müttern mit Kinderwagen: Der Aldi-Markt im Werderpark ist für Familien eine Hürdenlaufstrecke. Die Geschäftsführung will den Markt, der erst 2009 eröffnet wurde, deshalb in diesem Jahr abreißen und an gleicher Stelle einen neuen, größeren Flachbau errichten.

Das aktuelle Haus wurde für den zum Rewe-Konzern gehörenden Discounter Penny gebaut, der den Standort aber aufgab. Aldi hat die Halle im Vorjahr gekauft. Der Bau entspreche mit seinen Abmessungen aber nicht dem Konzept des Konzerns. „Das ist trotzdem ein Top- Standort, an den wir seit mehr als zehn Jahren ziehen wollten“, sagt der Geschäftsführer der zuständigen Aldi Großbeeren GmbH, Jörg Michalek, den PNN. Deshalb habe man sich den Markt gesichert, auch wenn man ihn nun abreißen müsse. „Wir können an die bestehende Halle nicht einfach irgendwo anbauen, da wir in alle Dimensionen wachsen wollen.“ Daher komme nur ein Neubau infrage. Trotz der derzeit kleinen Halle habe sich der Umzug der Filiale, die ursprünglich in einem hinteren Teil des Werderparks untergebracht war, für den Konzern bereits gelohnt: Michalek zufolge habe sich der Umsatz merklich gesteigert. Mit dem geplanten Neubau soll er künftig noch weiter wachsen.

„Wir hoffen, mit Abriss und Neubau noch in diesem Jahr beginnen zu können“, sagt Lars Kölling, Leiter für Immobilien und Expansion bei  Aldi Großbeeren. Mit dem Neubau soll die Verkaufsfläche von 800 auf bis zu 1200 Quadratmeter gesteigert werden. „Dadurch können wir breitere Gänge und niedrigere Regale anbieten, was besonders Familien und Senioren zugute kommt.“ Kölling zufolge soll aber auch die Gemüse- und die Backabteilung erweitert werden.

Derzeit wird an einer Änderung des Bebauungsplanes gearbeitet, nachdem die Stadtverordneten dem Aufstellungsbeschluss einstimmig zustimmten. Der Entwurf zum Bebauungsplan muss dann öffentlich ausgelegt werden, erst danach kann eine Baugenehmigung beantragt werden. „Da ich die Werderaner Verhältnisse nicht einschätzen kann, kann ich keinen genauen Zeitplan für die Arbeiten nennen“, so Kölling.

Nach dem Neubau, für den Kosten im einstelligen Millionenbereich anfallen sollen, will Aldi weitere Kunden hinzugewinnen. Die großzügige Raumgestaltung sowie ein neues Außendesign mit anthrazitfarbenen, verklinkerten Wänden sollen dazu beitragen. Auch sei die Lage des Werderparkes an der Bundesstraße 1 ideal. „Wir konzentrieren uns auf zentrale Standorte, andere Filialen wie in Kloster Lehnin wurden im Gegenzug geschlossen“, so Jörg Michalek. Einen zweiten Aldi-Standort in Werder werde es dem Geschäftsführer zufolge trotz des Wachstums in den Havelauen am anderen Ende der Stadt aber nicht geben, dafür sei das Potenzial zu gering.

Neben der Filiale in Werder investiert der Discounter auch in den Standort in Bergholz-Rehbrücke. Auch hier soll die Halle, die direkt an eine Rewe-Filiale angebaut ist, abgerissen und durch einen großzügigeren Neubau ersetzt werden, um dem neuen Firmenkonzept zu entsprechen (PNN berichteten). Vor Kurzem begannen Arbeiter vor Ort mit dem Abriss der Halle, der Discounter ist übergangsweise in einen leer stehenden Supermarkt wenige Hundert Meter entfernt gezogen.

Von der alten Halle steht inzwischen nur noch die Fassade zur Straße hin. Der neue Markt soll Lars Kölling zufolge mit 1050 Quadratmetern Verkaufsfläche 300 Quadratmeter größer werden als der bisherige, eine Baugenehmigung liegt dem Leiter des Immobiliengeschäftes zufolge bereits vor. Wann der Abriss beendet ist und mit dem Neubau begonnen werden kann, ist aber unter anderem von der Witterung abhängig. Zudem gestalte sich der Abriss schwierig, da die Halle direkt an den Rewe-Markt angebaut ist.

Große Konkurrenz mit dem Nachbarn befürchtet man bei Aldi nicht. „Wir ergänzen uns im Sortiment eher“, so Geschäftsführer Michalek. Ein Eröffnungsdatum kann er noch nicht benennen. „Ich gehe aber davon aus, dass wir vor dem Weihnachtsgeschäft in die neue Halle eingezogen sind.“

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