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Strecke nach Wannsee „nicht zu Ende gedacht“: Stadtrat gegen Alternative zur Stammbahn

Gibt es eine Alternative zur Stammbahn? Der Bezirksbürgermeister von Steglitz-Zehlendorf kritisiert die Vorschläge des Aktionsbündnisses "Ressourcen nutzen, Natur schützen".

Von Enrico Bellin

Potsdam-Mittelmark - Der Berlin-Zehlendorfer Bezirksstadtrat für Nahverkehr, Michael Karnetzki (SPD), kritisiert den Vorstoß des Aktionsbündnisses „Ressourcen nutzen, Natur schützen“ gegen den Wiederaufbau der Stammbahn. Der Vorschlag, statt der alten Stammbahnroute von Berlin über Kleinmachnow nach Potsdam ein vorhandenes Gleis entlang der S-Bahn für Züge zu nutzen, sei „nicht zu Ende gedacht“, sagt Karnetzki, der auch stellvertretender Bürgermeister des Bezirkes Steglitz-Zehlendorf ist. Der Zugverkehr auf der Strecke von Wannsee über Nikolassee und Zehlendorf nach Steglitz sei nur ohne Lärmschutzmaßnahmen für die Anwohner in seinem Bezirk und mit dieselbetriebenen Zügen schnell realisierbar, so Karnetzki. Beides wolle der Bezirk aber nicht. „Von den negativen Folgen des Bahnbetriebs sind an der Wannseebahn mehr Menschen betroffen als an der Stammbahn. Und Vorteile gibt es dort auch für fast niemanden. Denn die S-Bahn auf der Strecke gibt es schon“, teilte der Bezirksstadtrat mit.

Bündnis fordert bessere Busanbindung

Wie berichtet fordert das Aktionsbündnis den Verzicht auf den Stammbahnaufbau, da auf der Strecke inzwischen Bäume wachsen und sie für die Natur sehr wichtig sei. Stattdessen fordert das Bündnis eine bessere Busanbindung der Teltower Region an die nahen S-Bahnhöfe sowie eine Regionalbahn auf einem bestehenden Gleis parallel zur S-Bahnlinie 1. Statt Dieselzügen seien auch Batteriezüge einsetzbar, sodass es keine Lärmprobleme gebe, argumentiert die Initiative. Die Regionalbahn auf der Strecke sei auch deutlich schneller realisierbar als Bahnverkehr auf der seit 1945 nicht mehr befahrbaren Stammbahn.

Die Argumentation des Bündnisses, am Bahnhof Wannsee würde ein wichtiger Knotenpunkt für Pendler aus der Teltower Region angeschlossen, kann Karnetzki ebenfalls nicht nachvollziehen. Schließlich würden Anwohner rund um den Bahnhof Wannsee schon jetzt den Pendelverkehr aus den umliegenden Kommunen als Problem wahrnehmen. 

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