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Straßennetz in Potsdam-Mittelmark: Lückenschlüsse und Staustellen: Was Autofahrer im Landkreis erwartet

Ab Sommer komplettiert und saniert der Landesstraßenbetrieb das Straßennetz der Region. PNN geben einen Überblick, was Autofahrer in der Region erwartet.

Von Enrico Bellin

Eine komplett neue Landesstraße, die Sanierung maroder Fahrbahnen und wichtige Lückenschlüsse im Radwegenetz: Der Landesstraßenbetrieb hat sich in diesem Jahr in Potsdam-Mittelmark viel vorgenommen. Die PNN geben einen Überblick, wo wann gebaut werden soll.

Stahnsdorf

Im Juni soll mit dem Bau der neuen Landesstraße 77 in Stahnsdorf begonnen werden. Wie Frank Schmidt, Chefplaner des Landesbetriebes Straßenwesen, den PNN sagte, laufen derzeit die nötigen Baumfällungen sowie die Munitionssuche auf dem künftigen Straßenareal. Die Straße soll vom Stahnsdorfer Hof aus vorbei am Gewerbegebiet Greenparc bis zur Landesstraße 40 führen und so eine neue Zufahrt aus Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf zur Schnellstraße bieten. Im März soll mit der Ausschreibung der Arbeiten für die dreieinhalb Kilometer lange Straße begonnen werden. „Erst danach können wir sagen, wie teuer die Arbeiten werden“, so Schmidt. Zwar war der Landesbetrieb in den Ursprungsplanungen von Kosten in Höhe von acht Millionen Euro ausgegangen. Die Baupreise sind in den vergangenen Jahren aber stark gestiegen.

Zwischen der Ruhlsdorfer Straße und dem neuen Kreisverkehr am Gewerbegebiet wird die Straße sechseinhalb Meter breit. An der Straße Quermathe und dem Enzianweg soll es Kreisverkehre geben. An beiden Seiten sind Geh- und Radwege geplant. Im zweiten Abschnitt zwischen dem Gewerbegebiet und der Landesstraße 40 wird die Straße acht Meter breit. Auf der westlichen Seite ist ein Radweg vorgesehen. Mit mehreren Überführungen soll die neue Straße dann in allen Fahrtrichtungen an die Schnellstraße angebunden werden. Die Arbeiten sollen sich bis Ende 2019 hinziehen.

Werder (Havel)

In Werder wird ab September die Landesstraße 90 zwischen dem Kreisverkehr im Norden der Stadt und der Autobahnausfahrt Phöben erneuert. In einer ersten Baustufe soll es Frank Schmidt zufolge bis zum Beginn der Frostperiode eine Vollsperrung zwischen dem Kreisverkehr und der Otto-Lilienthal-Straße geben. Die Straße ist dort zu schmal, um den Verkehr halbseitig an der Baustelle vorbeizuführen. Der Verkehr wird über die Alte Kasernenstraße und die Straße Zum Großen Zernsee umgeleitet. Besonders zur Hauptverkehrszeit kann es in den schmalen Straßen mit anliegendem Einkaufsgebiet zu Stau kommen, auch da direkt hinter dem Kreisverkehr der Bahnübergang oft geschlossen ist (siehe Text unten). Auf diesem Abschnitt soll an beiden Seiten der Fahrbahn ein Schutzstreifen für Radfahrer angelegt werden, wie er auf der Landstraße bereits ab der Einmündung der Kesselgrundstraße existiert. Der hintere Straßenabschnitt bis zur Autobahnauffahrt soll dann im kommenden Jahr erneuert werden. Da die Straße dort breiter ist, reicht dort eine halbseitige Sperrung aus. Wie teuer die Sanierung wird, ist derzeit offen.

Michendorf/Nuthetal

Im Juni und Juli wird der nächste Abschnitt der Michendorfer Ortsumgehung saniert. Zwischen der Kreuzung der Potsdamer Straße und der Straße des Friedens in Langerwisch wird die Ortsumgehung voll gesperrt. Eine Umfahrung ist sowohl über Wilhelmshorst als auch über den Michendorfer Ortskern möglich. Auch der Bereich vor dem Abzweig nach Michendorf soll erneuert werden, die Straße bleibt dabei aber passierbar. Die Kosten für die Arbeiten liegen bei 1,3 Millionen Euro.

Im Juli soll dann die Landesstraße zwischen Stücken und Fresdorf erneuert werden. Die Arbeiten sollen bis zum Jahresende dauern. Da die Straße schmal ist, werden die Arbeiten unter Vollsperrung stattfinden. Autofahrer können zur Umfahrung die Bundesstraßen 2 und 246 benutzen. Gleichzeitig soll erstmals auch ein Radweg entlang der Straße angelegt werden. Er ist wichtig, da so der letzte für Radfahrer gefährliche Abschnitt zwischen der Bundesstraße 246 und Wilhelmshorst entfällt. Auf der Strecke von Wilhelmshorst über Langerwisch und Wildenbruch fahren Radler sonst auf sehr verkehrsarmen Straßen, zwischen Wildenbruch und Fresdorf sowie zwischen Stücken und der Bundesstraße gibt es bereits einen Radweg.

Zum Jahresende soll Frank Schmidt zufolge auch mit dem Bau eines Radweges zwischen Langerwisch und Saarmund begonnen werden. „Allerdings sind dafür derzeit noch 25 Verträge mit Grundstückseignern zu schließen“, so der Chefplaner. Die Grundstücke am Straßenrand sind aber notwendig, auf ihnen soll der Radweg gebaut werden. Schmidt hofft, in den kommenden Monaten Einigungen erzielen zu können. Die Verbindung ist besonders für Saarmunder Schüler wichtig: Im Ort gibt es nur eine Grundschule, anschließend müssen die Kinder auf Schulen in Michendorf oder Potsdam wechseln. Auch für den Ausflugsverkehr ist der Weg wichtig, da so eine Radrundfahrt Potsdam-Rehbrücke-Saarmund-Michendorf-Potsdam komplett auf Radwegen möglich wird.

Beelitz

Von Juli bis Dezember soll wie berichtet auch der Radweg zwischen Fichtenwalde und Klaistow gebaut werden. Die Kostenschätzung dafür wird Schmidt zufolge gerade aktualisiert. Zwischen der Stadt Beelitz und Klaistow, wo besonders der Spargelhof jährlich Tausende Besucher anzieht, wird es damit erstmals einen durchgehenden Radweg geben. Im kommenden Jahr soll dann die Landesstraße zwischen Klaistow und Glindow erneuert werden. Auch dort soll erstmals ein Radweg neben der Straße entstehen. „Das Mittelzentrum Beelitz-Werder wird dann auch für Radfahrer sicher verbunden sein“, sagt der Chefplaner. Was der Ausbau der 6,3 Kilometer langen Straße und des Radweges kosten, sei derzeit noch offen. Der Radweg soll auf der von Glindow aus rechten Fahrbahnseite entstehen. An der Autobahnabfahrt Glindow soll zudem ein Pendlerparkplatz mit mindestens 25 Parkplätzen entstehen.

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