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Stammbahn und lange Züge: Grundstücksnutzer-Verband legt Mobilitätskonzept vor

Der Verband Deutscher Grundstücksnutzer hat einen 10-Punkte-Programm aufgestellt, um die Mobilität auch in ländlichen Räumen zu stärken. Die Liste ist lang.

Von Enrico Bellin

Der Wiederaufbau der Stammbahn, längere Züge auf dem RE1, der schnelle Bau von Radschnellwegen und die Einführung eines Ein-Euro-Tickets für ganz Berlin und Brandenburg: Das sind einige der Fordernden des Verbandes Deutscher Grundstücksnutzer (VDGN), die er im 10-Punkte-Programm „Mobilität für alle“ fordert. Bei der Angleichung der Lebensverhältnisse in Stadt und Land spiele die Mobilität eine zentrale Rolle. „Denn während im Kerngebiet der Metropolen darüber diskutiert wird, die Taktfrequenzen im ÖPNV von zehn auf vielleicht sieben Minuten zu verringern, ist es im Umland oft noch nicht möglich, mit dem Bus zur nächsten Regionalbahnstation zu kommen oder dort zumindest das Auto oder das Fahrrad sicher abzustellen“, heißt es im den PNN vorliegenden Programm.

Für die Mittelmark und Potsdam besonders wichtig ist die Forderung, die Stammbahn zwischen dem Potsdamer Platz, Kleinmachnow und Potsdam wiederaufzubauen. Dabei legt sich der Verband nicht fest, ob dort einmal S- oder Regionalbahnen fahren sollen. Da die Inbetriebnahme der Strecke nicht vor 2030 realistisch ist, sollen bis dahin Züge über ein bestehendes Gleis von Steglitz über Wannsee nach Potsdam fahren. Zudem sollen kurzfristig zusätzliche Zughalte in Götz und Groß Kreutz realisiert werden, wo der Zug derzeit nur stündlich hält. Dadurch soll der Bahnhof im benachbarten Werder (Havel), wo die Züge halbstündlich halten, entlastet werden. Auch sollen laut Verband künftig längere Züge eingesetzt werden. Wie berichtet prüft der Verkehrsverbund Berlin Brandenburg derzeit deren Einsatz, einige Bahnsteige sind dafür bisher zu kurz. Laut Grundstücksnutzerverband sollen die längeren Züge zur Not zunächst nur dort halten, wo die Bahnsteige es zulassen.

Des Weiteren fordert der VDGN, dass Nahverkehrsfahrten innerhalb von Berlin und Brandenburg einen Euro kosten sollen, die Mitnahme von Fahrrädern solle kostenlos sein. Im Umfeld von Berlin sollen zudem neue Mobilitätszentralen entstehen. Dort sollen Verknüpfungspunkte zwischen mehreren Verkehrsmitteln entstehen, unter anderem auch von autonom fahrenden Bussen. Diese sollen etwa auf den letzten Kilometern zwischen Bahnhöfen und Wohnort zum Einsatz kommen.

Auch in das Straßennetz soll laut VDGN investiert werden, vor allem im Norden Berlins sowie in neue Ortsumfahrungen von Ahrensfelde und Cottbus.

Für Fahrradfahren sollen Nebenstraßen, die parallel zu Hauptstraßen führen, vorrangig zu Fahrradstraßen umgebaut werden. Auch soll das Land Radschnellwege bauen, wie es etwa schon in Nordrhein-Westfalen geschieht. In Brandenburg sind noch Kommunen für die Radschnellwege zuständig. Wie berichtet ist ein Radschnellweg von Teltow nach Potsdam bisher daran gescheitert, dass die Gemeinde Stahnsdorf die Finanzierung ablehnt.

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