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Lampen-Check. Die Achtklässlerin Sophie überprüft die Leuchtmittel in der Kita Regenbogenland. Meist werden dort noch herkömmliche Glühbirnen eingesetzt.

© Andreas Klaer

Stahnsdorf: Was sich die Kita sparen kann

Stahnsdorfer Gymnasiasten untersuchen für Wettbewerb Energieverschwendung in kommunaler Einrichtung.

Stahnsdorf - Lampen zählen. Das klingt nach einer lösbaren Aufgabe. An der Decke hängen zwölf, im Nebenraum sind es nochmal vier. Doch hinter welcher Schale verbergen sich Glühbirnen, hinter welcher LED’s und was ist mit der Lichterkette? Sophie drückt ihre Nasenspitze dicht an ein rundes, mit einer Kordel umspanntes Lämpchen, das neben neun weiteren eingebunden in eine lange Kette an der Wand hängt. „Da ist ein Glühdraht drin“, stellt sie schließlich fest.

Auf ihrer „Mission Energiesparen“, einem Wettbewerb des Versorgers Enrgie Mark Brandenburg (EMB), wollen die Achtklässler des Stahnsdorfer Vicco-von-Bülow-Gymnasiums herausfinden, wo in der Gemeinde – speziell in der an diesem Tag besuchten Kita Regenbogenland – Energie verschwendet wird und wo Einsparpotenziale sind. Die Stahnsdorfer Schüler sind in aussichtsreicher Position beim Wettbewerb. Die vier achten Klassen des Gymnasiums belegen nach der ersten von drei Etappen den zweiten bis fünften Platz, die punktbesten sechs der 35 teilnehmenden Klassen werden im April in Potsdam zum großen Finale eingeladen. Dort winken Preise im Gesamtwert von 7000 Euro.

Lehrerin Margarete Sydow hat die Fahrt in die Landeshauptstadt für ihre 8d bereits fest eingeplant. Mit nur einem Punkt Rückstand auf das Wittstocker Gymnasium liegen ihre Schüler auf Platz zwei. Aber auch andere Klassen im Landkreis sind vorn dabei, wie die Maxim-Gorki-Gesamtschule Kleinmachnow oder der Titelverteidiger, die Grund- und Oberschule aus Wilhelmshorst.

Zunächst hatten die Schüler jeweils das eigene Zuhause zu untersuchen. „Sie sollen eine Vorstellung entwickeln, was sie selbst tun können, und die Erkenntnisse auch an ihre Eltern weitergeben“, erklärt EMB-Pressesprecher Jochen-Christian Werner. Neben Elektrogeräten, bei denen geprüft wird, ob der Stand-by-Modus ausgeschaltet ist, hatten sie Raumtemperaturen zu messen und mit allgemeinen Wärmeempfehlungen abzugleichen sowie Lampen zu prüfen. Viel Handlungsbedarf gab es nicht. „Mein Vater hat erst neulich alle Lampen ausgetauscht“, erklärt Annika Schmidt aus der 8b.

Anders in der Kita, die sich die Schüler des Gymnasiums beim Kommunen-Check, der zweiten Etappe des Wettbewerbs, vorgenommen haben. In zwei Gruppen untersuchen die 13- und 14-Jährigen den Strom- und Wärmeverbrauch, eine dritte Gruppe ist in der Schule geblieben und arbeitet an größeren Plänen zum Energiesparen.

Ausgestattet mit einem Fragebogen und Messgeräten ziehen die Schüler durch die Kita. Während einige Jungs zunächst anhand dokumentierter Zählerstände berechnen, was in der Kita an Strom verbraucht worden ist, haben sich die Mädels erst einmal die Lampen vorgenommen. Nun suchen sie doch Rat beim Hausmeister. „Jede Lampe hat bei uns eine andere Fassung und Birne“, sagt er und holt aus seinem Büro einen Stapel Verpackungen. „Alles normale Glühbirnen.“ Damit ist die erste Spar- und Änderungsoption ausgemacht. „Hier müssen ziemlich viele Lampen ausgewechselt werden“, meint Sophie Helsner.

Zurück in der Schule sollen die Gymnasiasten die Fragebögen auswerten und alles noch genau berechnen. Das Ergebnis wird zur Prüfung durch die Jury bei der EMB eingereicht. Auch die Kita bekommt eine Kopie. „Wir möchten, dass das alles auch einen praktischen Sinn hat“, erklärt Kita-Leiterin Christina Wölkert. Und auch Bürgermeister Bernd Albers (BfB) verspricht: „Kleinere Dinge setzen wir gern sofort um.“ 

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