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Stahnsdorf: Stahnsdorf: Lösung für Platzproblem an Zille-Schule in Sicht

Die Gemeindevertreter wollen die Machbarkeitsstudie erneuern und arbeiten an einem Finanzierungskonzept.

Stahnsdorf - Im Streit um die Überbauung des Säulengangs an der Heinrich-Zille-Grundschule gibt es für die Befürworter Grund zu vorsichtigem Optimismus. In ihrer Sitzung am Donnerstagabend verabschiedeten die Gemeindevertreter den Beschluss, die Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2015 zu überarbeiten. Außerdem soll sich die Schule mit Unterstützung der Gemeinde auf ein Förderprogramm des Landes bewerben. Bekommt die Schule die Förderung, so trägt das Land 60 Prozent der Ausbaukosten, die in der Machbarkeitsstudie mit 2,1 Millionen Euro beziffert wurden. Wie die übrigen rund 800 000 Euro zusammenkommen sollen, ist derzeit noch unklar.

An der Heinrich-Zille-Grundschule findet bereits seit einigen Jahren Inklusionsunterricht statt. Um jedem Kind in seinen individuellen Fähigkeiten gerecht zu werden, reicht der Platz jedoch laut Eltern und Lehrern schon lange nicht mehr; Förderunterricht muss zeitweise auf den Fluren erteilt werden. Erleichterung sollte ein Ausbau des Säulengangs schaffen, der das Hortgebäude mit dem Schulgebäude verbindet. Jedoch war die Gemeinde nicht in der Lage, die Baukosten zu stemmen. Gegner des Ausbaus führten außerdem Prognosen über künftig sinkende Schülerzahlen ins Feld.

Die CDU hatte vor der Sitzung am Donnerstagabend den Vorschlag eingebracht, für die Restfinanzierung nach der Förderzusage den Ausbau der Mühlenstraße zurückzustellen, an der sich die Lindenhof-Schule befindet. Elternvertreter beklagten jedoch, dass die beiden Grundschulen gegeneinander ausgespielt würden. Auch einige Gemeindevertreter teilten diese Meinung. Im Ergebnis zog die CDU ihren Antrag schließlich zurück.

Regina Schwarz (BfB) zeigte sich „sehr erfreut, dass wir alle nun auf dem Weg sind, einzusehen, dass die Aufstockung des Säulengangs nötig ist.“ Ein Finanzierungsplan könne jedoch nicht auf der Stelle gefunden werden. „Die Fraktionen sollten sich zusammensetzen und überlegen: Wo können wir zurückstecken und verschieben?“ Harald Mushack (Die Linke) schlug vor, dass die Gemeinde ein Darlehen aufnehmen sollte, um beide Bauvorhaben gleichermaßen finanzieren zu können. „Ab 2019 sind wir mit unserer Liquidität so weit, dass wir uns das leisten können.“ Dietmar Otto (SPD) war der Ansicht, dass Stahnsdorf mit einem Bevölkerungszuwachs rechnen sollte und bedauerte, dass auch in den vergangenen Jahrzehnten die Schülerzahlen immer wieder zu niedrig angesetzt worden seien: „Keins meiner beiden Kinder, die inzwischen erwachsen sind, hat ein einziges Schuljahr ohne Container erlebt.“

Bürgermeister Bernd Albers (BfB), der sich in der Vergangenheit mehrfach gegen die Erweiterung der Heinrich-Zille- Schule ausgesprochen hatte, erklärte in der Sitzung schließlich, er sei bereit, das Vorhaben in den Haushalt aufzunehmen. Die Gemeinde werde dann an anderen Stellen streichen müssen. „Anders wird es nicht gehen.“ Skeptisch blieb er allerdings, was die in der Beschlussvorlage gesetzte Frist für die Erneuerung der Machbarkeitsstudie anging: „Bis Ende Oktober wird das kein Architekt schaffen.“ Regina Schwarz schlug als Kompromiss vor, sich zwecks einer machbaren Frist noch einmal gesondert zu einigen.

Karli Krause, Gesamtelternsprecher der Lindenhof-Schule, zeigte sich mit dem Ergebnis der Diskussion zufrieden. „Mir hat gefallen, dass man wirklich versucht hat, Lösungsansätze zu finden.“ Er und die übrigen anwesenden Elternvertreter hätten das Gefühl gehabt, mit ihrem langen Atem nun doch noch etwas bewirkt zu haben. „Das Problem ist erkannt und eine Lösung wird greifbarer.“

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