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Stahnsdorf: Feuerwehr im Wald?

Erneutes Votum für Standort am Güterfelder Damm.

Stahnsdorf – Bei der Suche nach einem geeigneten Standort für das dringend benötigte Feuerwehrhaus ist erneut eine Entscheidung gefallen. Ob sie Bestand hat, ist aber offen. Bürgermeister Bernd Albers (BfB/Die Neuen) kündigte bereits an, den Beschluss rechtlich prüfen zu wollen. Die Fronten sind nicht aufgelöst.

Nach intensiver Diskussion hatten die Gemeindevertreter am Donnerstag mit Stimmen der SPD, CDU, Linke und WirVier erneut dafür votiert, das gegenüber dem Gemeindezentrum am Güterfelder Damm gelegene bewaldete Grundstück in Bauland umzuwandeln und so die Grundlagen für den Feuerwehrbau auf dieser Fläche zu schaffen. „Ich hoffe, das ist jetzt endgültig der Startschuss für den Feuerwehrneubau“, sagte der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Heiko Spleet.

Schon im Februar hatten SPD und CDU das knapp 12 000 Quadratmeter große Grundstück gegenüber dem Edeka-Markt als Alternative zu den bisher diskutierten Standorten ins Spiel gebracht. Ein Mehrheitsbeschluss der Gemeindevertreter für die Fläche wurde zunächst aber von der Kommunalaufsicht gekippt. Die Kommunalpolitiker hatten den Kaufpreis für das Waldstück mit knapp 170 000 Euro zu hoch angesetzt. Die Gemeinde hatte das Grundstück zu mehr als dem Zehnfachen des aktuellen Verkehrswertes erwerben wollen, was mit dem Grundsatz der Sparsamkeit nicht vereinbar sei, monierte die Aufsichtsbehörde. Laut Verkehrswertgutachten hätte die Gemeinde lediglich 13 000 Euro für die Fläche zahlen dürfen (PNN berichteten).

Mit dem Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplanes für die bewaldete Fläche sei dies jetzt geheilt, erklärte CDU-Fraktionschef Daniel Mühlner. Die neu geschaffene Qualität des Grundstücks würde den ausgehandelten Preis nun rechtfertigen. Der Bürgermeister ist beauftragt, mit dem Eigentümer nun nochmals zu verhandeln. Ursprünglich soll dieser 300 000 Euro für die Fläche gefordert haben. Befürchtungen, die etwa der Grünen-Politiker Thomas Michels äußerte, der Flächenbesitzer könnte angesichts des zu erwartenden Baulandes den Preis jetzt noch einmal in die Höhe treiben, teilt Mühlner nicht. Wenn der Eigentümer verkaufen wolle, dann nur zu den bekannten Konditionen an die Gemeinde, meint er.

Bürgermeister Bernd Albers kündigte bereits an, erneut die Kommunalaufsicht einschalten zu wollen. Schließlich würde die Gemeinde mit dem Grundstück neben dem Gemeindezentrum an der Annastraße über eines verfügen, für das sie keinen Cent berappen müsste. Er präferiert weiter den Neubau an diesem Ort.

Mit dem Wunsch, die Stahnsdorfer über die beiden Standorte abstimmen zu lassen, setzte sich seine Fraktion aber nicht durch. Einige Kommunalpolitiker zweifelten daran, dass sich eine solche Befragung bei der seit Jahren emotional geführten Diskussion wertneutral und repräsentativ durchführen lasse. Da das Ergebnis einer solchen Befragung auch für die Gemeindevertreter nicht bindend sein könne, hätte sie den Prozess gegebenenfalls nur weiter verzögert, argumentierten andere. Solveig Schuster

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