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Stahnsdorf: Baustart für Biomalzspange weiter offen

Stahnsdorf - Die Vorbereitungen für den Bau der geplanten Biomalzspange laufen auf Hochtouren. Das Ersatzbiotop für die Zauneidechsen ist geschaffen, in Kürze sollen sie dorthin umziehen.

Stahnsdorf - Die Vorbereitungen für den Bau der geplanten Biomalzspange laufen auf Hochtouren. Das Ersatzbiotop für die Zauneidechsen ist geschaffen, in Kürze sollen sie dorthin umziehen. Doch wann die ersten Bagger anrollen, ist weiter offen. Vor mehr als einem Jahr hat das Landesamt für Bauen und Verkehr das interkommunale Bauprojekt offiziell genehmigt, rechtskräftig ist der von der Behörde erteilte Planfeststellungsbeschluss aber bis heute nicht.

Eine Stahnsdorferin hatte gegen den Bau der zum Teltower Spangensystem gehörigen, rund 600 Meter langen Straße geklagt, die vom Kreisel an der Saganer Straße in Teltow durch die Feuchtwiesen bis hin zum Stahnsdorfer Gewerbegebiet führen soll. Noch aber hat das Potsdamer Verwaltungsgericht in der Sache nicht entschieden, auch einen Termin für eine mündliche Verhandlung gäbe es nach Angaben des Landesbauamtes noch nicht.

Wie berichtet wirft die Klägerin der Planfeststellungsbehörde vor, den Beschluss auf Grundlage zu gering angesetzter Prognosezahlen für den zu erwartenden Verkehr auf der Verbindungsstraße erlassen zu haben. Problematisch für die Klägerin und eine Initiative aus Anwohnern, die sich ebenfalls gegen den Bau formiert hatte, sei der daraus resultierende Lärmschutz. Durch die geplante vier Meter hohe und 120 Meter lange Lärmschutzwand würden die Anwohner auf Stahnsdorfer Seite nicht ausreichend geschützt.

Inzwischen haben mehrere Stahnsdorfer Gemeindevertreter der Anwohnerinitiative ihre Unterstützung zugesagt, auch liegen der Gemeindevertretung zwei weitere Anträge zum Thema vor. Allerdings konnten diese noch nicht behandelt werden, da die Sitzung am Montag wie berichtet mangels Teilnehmer ausfiel. So gäbe es trotz der Gespräche und Zusagen noch nichts Greifbares, kritisierte eine Sprecherin der Initiative.

Zunächst hatte Stahnsdorf überlegt, die Lärmschutzwand auf eigene Kosten um etwa 300 Meter bis zum Ende der Straße zu verlängern. Wie eine Prüfung der Gemeindeverwaltung ergab, sei dies zwar eine durchaus effektive, aber nicht umsetzbare Lösung. Um Baurecht für die Lärmschutzwand zu schaffen, hätte Stahnsdorf einen Bebauungsplan aufstellen müssen. Diese Option bestehe aber nicht mehr, nachdem sich beim Bau der Straße bereits für das Planfeststellungsverfahren entschieden worden ist.

Als Alternative schlagen SPD, Grüne, BfB/Die Neuen als auch Rosemarie Kaersten von den Linken nunmehr an der Westseite der Straße auf etwa 100 Metern bis zum S-Bahn-Graben einen begrünten Wall vor. Durch diesen können „die visuell einschneidende Wirkung der Straße kaschiert, Feinstäube gebunden und eine Lärmschutzwirkung für das unmittelbare Umfeld des Erholungsraumes erreicht werden“, erklären sie in dem Antrag. Die Anwohner bezweifeln das. Ein effektiver Lärmschutz sei nur zu erreichen, wenn sich der Wall über die gesamte Länge der Straße erstrecke, sagen sie. Aus Sicht der Gemeindeverwaltung gäbe es dabei aber noch ein Problem: Die für den Wall benötigten Grundstücke befänden sich vorrangig in privatem Eigentum, so Gemeindesprecher Stephan Reitzig. Ein weiterer Vorschlag kommt von der CDU-Fraktion, der wie der Wall aber in der Gemeindevertretung noch diskutiert werden muss. Die Christdemokraten wollen zum Schutz der Anwohner einen lärmmindernden Fahrbelag als auch ein nächtliches Tempo-30-Limit für die Straße prüfen lassen. 

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