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Die alte Brücke der Friedhofsbahn am Teltow-Kanal in der Abendsonne.

© Jana Haase

Stahnsdorf: Abriss der Friedhofsbahnbrücke beginnt

Die ehemalige Friedhofsbahn zwischen Berlin-Wannsee und dem Stahnsdorfer Südwestkirchhof samt ihrer Brücke über den Teltowkanal ist bald Geschichte. Dafür wird der Kanal komplett gesperrt.

Stahnsdorf/Kleinmachnow - Keine zwei Tage wird es dauern, dann ist mit der Brücke über den Teltowkanal das letzte Relikt der ehemaligen Friedhofsbahn verschwunden. Wie die Deutsche Bahn AG auf PNN-Nachfrage mitteilte, werde sie am Montag, 26. November, damit beginnen, die noch verbliebene Stahlkonstruktion der 1913 von der evangelischen Landeskirche gebauten Brücke abzureißen. Während der Arbeiten, die voraussichtlich bis zum Mittwochmorgen dauern werden, werde der Teltowkanal nach Angaben des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Berlin für den Schiffsverkehr von der Böckmannbrücke in Berlin-Wannsee bis zur Kleinmachnower Schleuse komplett gesperrt. 

Schon in den vergangenen Tagen waren laut Deutscher Bahn vor Ort kleinere Bauvorbereitungen getroffen worden. In knapp zwei Wochen werde nun das historische Fachwerkgerüst, um dessen Erhalt lange gestritten und gekämpft worden war, mit einem Schwimmkran demontiert.

Bauwerk an stillgelegter Strecke verfiel

Die evangelische Landeskirche hatte die rund vier Kilometer lange Strecke zwischen Berlin-Wannsee und Stahnsdorfer Südwestkirchhof vor über 100 Jahren gebaut, um Verstorbene und Friedhofsbesucher von Berlin zu dem immer größer und bedeutender werdenden Kirchhof vor den Toren der Stadt zu transportieren. Der Mauerbau kappte die Verbindung jedoch, die Strecke wurde stillgelegt. Später bemühte sich die Kirche, die Friedhofsbahn wieder zu beleben, scheiterte damit aber. Schon vor einigen Jahren hatte die Deutsche Bahn Holzbohlen und Aufbauten entfernt, um das marode Bauwerk zu sichern. Das Schicksal der Brücke war besiegelt worden, nachdem sich die Gemeinden Stahnsdorf und Kleinmachnow aus Kostengründen Ende 2016 dagegen entschieden hatten, das über den Teltowkanal führende Stahlgerüst von der Bahn zu kaufen. Die Kommunen hatten sich damals auf ihren Gemarkungen die ebenfalls zum Verkauf stehenden Trassengrundstücke gesichert, um sich die Option offen zu halten, die stillgelegte Friedhofsbahn, als Teil des von Teltow über Stahnsdorf und Kleinmachnow nach Berlin führenden S-Bahn-Rings zu reaktivieren. Käme es dazu, müsse die Brücke ohnehin neu gebaut werden, argumentierten sie. 

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