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Seit Februar 2016 wohnen junge Flüchtlinge im Ankerhaus

© A. Klaer

Schwielowsee: Ankerhaus Caputh soll Asyl-Unterkunft bleiben

Der neue Eigentümer verhandelt mit dem Landkreis Potsdam-Mittelmark über die weitere Nutzung des Ankerhauses in Caputh als Asylunterkunft. Unklarheit herrscht bei eventuellen Baumängeln.

Schwielowsee - Das ehemalige Hotel „Goldener Anker“ in Caputh soll vorerst weiter als Unterkunft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge dienen. Darüber verständigten sich der neue Eigentümer und der Landkreis Potsdam-Mittelmark in ersten Gesprächen.

Wie die PNN berichteten wurde das Ankerhaus Ende April zwangsversteigert. Käufer ist das Reiseunternehmen Taruk International GmbH aus Caputh, das sich auf Fernreisen für kleine Gruppen spezialisiert hat. Geschäftsführerin Melanie Haape erklärte, sie habe bereits mit dem Landkreis, dem Träger Job e. V. und dem Jugendamt gesprochen. „Wir versuchen eine Win-win-Situation zu schaffen“, sagte Haape. Sie hoffe auf eine „simple und schmerzlose“ Lösung „im Interesse aller“.

Neue Ankerhaus-Besitzerin selber Geflohene

Die gebürtige Sambierin erklärte, sie habe selbst als Kind fliehen müssen und könne sich daher in die Geflohenen hineinversetzen. „Die Jugendlichen sind happy da“, begründet sie die Entscheidung, die Unterkunft im Ankerhaus vorerst zu erhalten.

Langfristig will Haape im Ankerhaus allerdings Büroräume für ihre Firma einrichten. „Wir wachsen stark“, erklärte sie. Erst kürzlich seien acht neue Arbeitsplätze entstanden, demnächst sollen es noch mehr werden.

Der Landkreis und Job e. V. bestätigten auf Anfrage den Kontakt mit dem neuen Eigentümer. Man sei in Gesprächen und müsse nun die Bedingungen für einen neuen Mietvertrag klären, hieß es aus der Kreisverwaltung. Wegen nicht durchgeführter Baumaßnahmen hatte der Landkreis den eigentlich bis 2020 laufenden Mietvertrag mit dem vorherigen Besitzer im April fristlos gekündigt. Dabei geht es insbesondere um Brandschutzauflagen. Melanie Haape zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass auch dieses Thema bald geklärt werden könne. Ihres Wissens nach seien eigentlich alle Arbeiten erledigt, sagte sie den PNN.

Ankerhaus-Leiter erwartet Entscheidung in den kommenden Wochen

Ankerhaus-Leiter Hans Hansen sagte, man sei bestrebt, eine gute Lösung für den Verbleib im Haus zu finden. „Wir haben eine Ebene gefunden, auf der man verhandeln kann.“ Er erwartet eine Entscheidung in den kommenden Wochen.

Schwielowsees Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) wollte sich nicht zur neuen Situation äußern. Mit ihr habe noch niemand Kontakt aufgenommen, ließ sie mitteilen. Zuvor hatte Hoppe den PNN erzählt, dass sie sich in der Angelegenheit Klarheit wünsche. 

Martin Anton

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