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Wolfgang Blasig, Landkreistagspräsident und Landrat im Landkreis Potsdam-Mittelmark.

© Paul Zinken/dpa

Schule und Corona: Landkreistagspräsident Blasig sieht Risiken beim Schulstart

Rund 294.000 Schüler in Brandenburg beginnen das neue Schuljahr - im Zeichen der Pandemie. Die Schulen sind aus Sicht des Landkreistags vorbereitet, doch Landkreistagspräsident Blasig sieht Probleme.

Bad Belzig - Brandenburgs Landkreistagspräsident Wolfgang Blasig (SPD) ist skeptisch, ob es zum Schulstart in der Corona-Pandemie genug Lehrer gibt. „Das ist für mich der Flaschenhals: Haben wir genügend Pädagogen, um die Hygienekonzepte, die auf Abstand auch im Klassenzimmer setzen, umzusetzen?“, sagte der Landrat des Kreises Potsdam-Mittelmark der Deutschen Presse-Agentur. Ein Abstand untereinander sei „ganz, ganz schwer“ umzusetzen. Wenn eine größere Klasse geteilt werde, seien zwei Lehrkräfte nötig oder ein zeitlich versetzter Unterricht, was logistisch kaum noch bewältigt werden könne, Reichen die Lehrer? Auch die Lehrergewerkschaft ist skeptisch

Am Montag geht die Schule nach den Sommerferien in Brandenburg trotz Corona-Pandemie wieder regulär los. In Fluren, Treppenhäusern und Mensen gilt eine Maskenpflicht für Schüler und Lehrer, aber nicht in Klassenräumen und auf Schulhöfen. Weil das Kabinett erst am Dienstag über die Corona-Verordnung berät, ist der Mund-Nasen-Schutz in Schulen zunächst freiwillig. Im Hygieneplan ist ein Mindestabstand von 1,50 Meter für Lehrer untereinander festgeschrieben, nicht für Schüler. Sie sollen aber so im Klassenraum sitzen, dass enge Kontakte während des Unterrichts minimiert werden.

Entscheidung für Maskenpflicht kam "sehr spät", kritisiert Blasig

Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatte sich skeptisch gezeigt, ob genug Personal vorhanden ist. Nach Angaben von Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) wurde mit 1544 Pädagogen eine Rekordzahl von Lehrkräften unbefristet neu eingestellt.

Blasig sagte, die Entscheidung für die Maskenpflicht sei aus seiner persönlichen Sicht „sehr spät“ und „auf politischen Druck“ anderer Länder gekommen. „Das ist misslich. Eine Woche früher und wir hätten einen ganz geordneten Schulstart, aber ich denke, auch das werden wir ohne große Aufregung erledigen können.“ Der Landkreistagspräsident geht davon aus, dass es unter den Schülern keine Maskenverweigerer gibt. „Und bei der Lehrerschaft ist es ähnlich.“ (dpa)

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