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Schule in Werder: In Werder soll eine Demokratische Schule entstehen

Ein privater Träger will sich in die Havelauen orientieren - und eventuell auch nach Glindow.

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Werder (Havel) - In Werder soll im August eine neue private Schule eröffnen: Der Träger „Schule des Lebens Potsdam e. V.“ plant, Büroräume in den Havelauen umzunutzen, um dort zunächst 20 Kinder in einer sogenannten demokratischen Schule zu unterrichten. Das bestätigte die Vereinssprecherin Grit Hübener am Sonntag den PNN. In den kommenden Jahren will der Verein auch ein eigenes Schulgebäude in Glindow bauen. „Wir haben eine Bauvoranfrage für ein Grundstück in Glindow gestellt, um zu prüfen, ob dort eine Schule möglich ist“, so Hübener. Man sei sich aber zu 95 Prozent sicher, dass es möglich sei.

In demokratischen Schulen bestimmen die Schüler die Lerninhalte selbst. Es gibt keinen festen Lehrplan, die Lehrer machen jedoch Angebote. Schüler und Lehrer regeln viele Angelegenheiten des schulischen Lebens basisdemokratisch. Zensuren gibt es in demokratischen Schulen nicht. Vor den Abschlussprüfungen, die Schüler an Kooperationsschulen ablegen können, werden aber Vorbereitungsprüfungen angeboten. So sollen die Schüler ihren Leistungsstand einschätzen können.

Jahrgangsübergreifender Unterricht

Der Verein hat die Genehmigung als Ersatzschule für eine Oberschule mit integrierter Grundschule beantragt. Der Unterricht soll jahrgangsübergreifend stattfinden: Zunächst sollen zehn Schüler der Jahrgangsstufen eins bis drei und weitere zehn Schüler der Stufen sieben und acht aufgenommen werden. Das soll so jedes Schuljahr fortgeführt werden, bis die maximale Schülerzahl von 150 erreicht ist. „Anfang März haben wir den Antrag auf eine Nutzungsänderung der Räume eingereicht. Wir hatten gute Gespräche mit den zuständigen Behörden und hoffen, dass wir die Genehmigung rechtzeitig erhalten“, so die Vereinsvorsitzende Nadine Arndt in einer Pressemitteilung.

Wie berichtet sollte die Schule eigentlich in Potsdam oder Geltow entstehen, worüber im Januar in Potsdam informiert wurde. Der Verein hat Grit Hübener zufolge dort aber keine Räume zu akzeptablen Bedingungen bekommen. In Werder hingegen sei das Grundstück in den Havelauen durch die Nähe zum Bahnhof ideal. Wo genau die Schule entsteht, will sie noch nicht sagen, da sich der Verein erst bei den Nachbarn vorstellen will.

Schulneubau in Glindow geplant

Wenn die ersten drei Jahre, die der Verein ohne öffentliche Förderung auskommen müsse, überstanden sind, habe die Bank dem Schulträger schon in Aussicht gestellt, einen Schulneubau mit Hort und Kita für 30 bis 40 Kinder zu finanzieren, so Nadine Arndt. Anfang April werde der Kaufvertrag für die Fläche in Glindow unterschrieben. Im vierten Betriebsjahr der Schule könne der Bau erfolgen, ein Jahr später könnten die Schüler einziehen.

Laut Grit Hübener ist der Schulneubau auch eine Voraussetzung, um die Büroräume in Werder umnutzen zu können. „Das wird nur zeitlich begrenzt gestattet.“ In Glindow gebe es hingegen gute Chancen: Bisher gibt es im Ort nur eine Grundschule. Wie berichtet will die Hoffbauerstiftung am südlichen Ortsrand einen Schulcampus errichten. „Der wird womöglich zeitgleich mit unserem fertig“, glaubt Grit Hübener. Womöglich könnten die privaten Träger Kooperationen eingehen. Bisher gibt es in Werder nur eine Schule in freier Trägerschaft, die Waldorfschule Christian Morgenstern.

Noch keine Fachräume in Werder

Mit dem Standort in Glindow soll auch mit einem Provisorium Schluss sein: In den Räumen in Werder sind keine Fachräume für die Naturwissenschaften möglich, in Glindow schon. Zunächst soll es eine Kooperation mit dem Potsdamer Extavium geben. „Einmal pro Woche werden sie dort zwei Stunden unterrichtet“, so Hübener. Organisatorisch sei das zwar eine Herausforderung, die Möglichkeiten im Potsdamer Mitmach-Museum seien aber sehr gut. 

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