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Potsdam-Mittelmark: Schulcampus in Glindow für 30 Millionen Euro

Die Stadt Werder (Havel) und die Hoffbauer-Stiftung haben einen Plan für den Bau eines Bildungs-Campus in Glindow vorgelegt. Sie sollen insgesamt Platz für 1000 Kinder bieten.

Von Enrico Bellin

Werder (Havel) - Ein Ort für 525 Gesamtschüler, 300 Grundschüler und 120 Kita-Kinder: Die Stadt Werder und die Hoffbauer-Stiftung haben ihre Absichtserklärung für den Bau eines Bildungs-Campus in Glindow vorgelegt. Demnach soll für 30,8 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren eine neue Anlage inklusive Sporthalle und Sportplatz fertig werden.

Offiziell vorgestellt werden sollen die Pläne im Sozialausschuss der Stadt am 8. November. Der Campus soll offenbar im Süden von Glindow zwischen der Landstraße nach Klaistow und der Straße Langer Grund entstehen, auf einem Feld etwa 100 Meter östlich der Star-Tankstelle. Die Stadt will sich dazu verpflichten, die gut 32 000 Quadratmeter auf eigene Kosten zu erschließen und anschließend an die Hoffbauer-Stiftung zu verkaufen. Kita, Schulen und Sporthalle sollen um einen zentralen Platz herum errichtet werden.

Die Umsetzung ist innerhalb von fünf Jahren geplant

In der Absichtserklärung ist von einer Inbetriebnahme im August 2019 die Rede. „Klar ist nach jetzigem Stand, dass nicht alles auf einmal gebaut werden wird“, sagt Werders 1. Beigeordneter Christian Große (CDU) den PNN. Die Umsetzung des gesamten Projektes sei in einem Zeitraum von fünf Jahren geplant. Ob die in der Erklärung genannten Daten gehalten werden können, sei offen. Fest stehe aber, dass zuerst die Kita, dann die Grundschule, dann die Gesamtschule und zuletzt die Sporthalle gebaut werden soll.

Die Hoffbauer-Stiftung betreibt derzeit eine Kita auf der Insel mit 80 Plätzen, die aber aus Brandschutzgründen nur am Standort verbleiben könne, wenn „unverhältnismäßig viele Mittel für eine Komplettsanierung zur Verfügung gestellt werden“, wie es in der Vorlage für die Stadtverordneten heißt. Die Kita soll durch einen Neubau in Höhe von 2,6 Millionen Euro auf dem künftigen Campus ersetzt werden. 40 zusätzliche Kitaplätze sollen so entstehen, auch die Stadt baut wie berichtet im kommenden Jahr selbst eine weitere Kita im Zentrum.

Die Sekundarschule wird das teuerste Projekt

Zwar ist laut Vorlage festgestellt worden, dass der Bedarf an Grundschulplätzen durch die bestehenden Einrichtungen abgedeckt werden kann. Die Schulen seien aber stark ausgelastet. Um dem Wunsch nach Trägervielfalt – bisher gibt es neben den drei kommunalen Grundschulen nur die Freie Waldorfschule – und einer individuellen Begleitung der Kinder gerecht werden zu können, sei die Schule in Trägerschaft der evangelischen Hoffbauer-Stiftung sinnvoll. Die Grundschule soll in einem zweigeschossigen Neubau untergebracht und zweizügig als Ganztagsschule ausgeführt werden. Die Stadt soll 40 Prozent der Baukosten übernehmen.

Der Neubau der Sekundarschule wird mit 14,2 Millionen Euro das teuerste Projekt des Campus. Er soll dreigeschossig sein und Platz für drei Klassen pro Jahrgang bieten. Zudem soll er eine Mensa erhalten, die auch als Veranstaltungsraum für etwa 100 Personen genutzt werden kann. Für den Betrieb der Schule ist der Landkreis zuständig, der dafür seine Schulbedarfsplanung ändern muss. Die Stadt geht angesichts der wachsenden Schülerzahlen von einer zügigen Überarbeitung aus. Der Landkreis muss die Pläne ohnehin ändern, da wie berichtet auch im Teltower Raum mindestens eine zusätzliche Gesamtschule entstehen soll – auch durch die Hoffbauer-Stiftung.

Da die städtischen Sporthallen durch Vereine voll belegt sind, will die Stadt auch den Bau einer neuen Sporthalle unterstützen und 20 Prozent der Kosten übernehmen. Allerdings ist die jetzt vorgestellte Kostenkalkulation noch vage, es handelt sich laut Große um ein Arbeitspapier. Zur nächsten Stadtverordnetenversammlung wolle man genauere Aussagen zu den Kosten liefern.

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