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Potsdam-Mittelmark: Schlafen vor der Staatskanzlei

Bürgerinitiative plant außergewöhnliche Demo

Werder (Havel)/Potsdam - „Aktion Sandmännchen – (K)ein Bett im Fluglärm“ – so lautetet das Motto einer Demonstration, zu der die Bürgerinitiative der Havelsee-Gemeinden für den kommenden Montag um 17 Uhr vor die Potsdamer Staatskanzlei einlädt. Geplant sei ein großes „Sleep-In“ heißt es in einer Pressemitteilung der Initiative. Die Teilnehmer sollen sich auf mitgebrachten Schlafsäcken und Isomatten symbolisch zu einem Kurzschlaf auf die Heinrich-Mann-Allee legen. So könne sich Ministerpräsident Matthias Platzeck ein Bild davon machen, wie es aussieht wenn die Brandenburger friedlich schlafen.

Im Anschluss wollen einige Aktivisten vor der Staatskanzlei übernachten. Damit will die Initiative, die Fluglärmgegner aus Werder (Havel), Schwielowsee, Michendorf und Nuthetal vertritt, ihre Forderung nach einem Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr am künftigen Großflughafen Schönefeld unterstreichen. Die Konzeption für die außergewöhnliche Demonstration stammt vom Regisseur und Grimme-Preisträger Thomas Freudner aus Caputh.

Die aktuelle Festlegung eines Nachtflugverbotes von 0 bis 5 Uhr sei eine Mogelpackung, die alle Betroffenen massiv belastet, erklärte Initiativensprecher Peter Kreilinger. Eine Landtagsabstimmung zum Nachtflugverbot werde von SPD und Linke immer weiter hinausgeschoben, kritisierte er. „Das erfolgt einzig in der Hoffnung, dass das anstehende Urteil des Bundesverwaltungsgerichts die Rechtskraft der aktuellen Regelung eintreten lässt und man dann sagen kann, dass leider nichts mehr zu machen sei“, so der Initiativensprecher.

In diesem Zusammenhang unterstützt Kreilinger auch die jüngsten Überlegungen der brandenburgischen CDU-Chefin Saskia Ludwig, langfristig keine Denkverbote in Sachen Flughafenstandort aufzustellen. „Es ist doch aberwitzig, dass ausnahmslos alle Parteien und Verantwortlichen sagen, der Standort sei falsch gewählt worden, aber bei SPD und Linke niemand bereit ist, über die Konsequenzen nachzudenken“, so Kreilinger. Wenn Ludwig fordere, mit Ruhe und Augenmaß zu prüfen, ob diese Fehlentscheidung irgendwann repariert werden kann, sei das die einzig richtige Konsequenz. ldg

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