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Blick von oben: An heißen Tagen tummelten sich bis zu 3000 Besucher im Bad. Gelobt wurden von den Badegästen vor allem die neuen Edelstahlbecken. 

© Ralf Hirschberger/dpa

Saisonende im Kleinmachnower Freibad: Ein Sommer der Superlative

Der lange Sommer bescherte dem Kleinmachnower Freibad Kiebitzberge einen Besucherrekord, von dem auch Diebe profitierten. 

Von Eva Schmid

Kleinmachnow - Es war die kürzeste und beste Freibadsaison, die Markus Schmidt, der Chef des Kleinmachnower Bads in den Kiebitzbergen, seit seinem Antritt vor 18 Jahren erlebt hat. Mit 115.000 Badegästen bis Ende August wurde erstmals die 100.000er-Marke geknackt. In den Sommerferien bildeten sich täglich schon morgens um neun Uhr lange Schlangen vor der Kasse, an manchen Nachmittagen tummelten sich bis zu 3000 Gäste im Freibad. Besonders besucherstark war der Juli mit über 51.000 Besuchern. Die kommenden Tage wird es trotz warmer Temperaturen deutlich ruhiger, am 16. September ist Schluss, dann endet die diesjährige Saison. 

Diebe bauten zwei Tresore aus 

Einen Wehrmutstropfen gab es doch: Das Schwimmbad wurde um mehr als 10.000 Euro erleichtert. Unbekannte Diebe sind wie berichtet Anfang August in das mehrfach gesicherte Verwaltungsgebäude eingebrochen und haben dort zwei Tresore ausgebaut. Darin waren die Einnahmen eines gut besuchten Wochenendes. Noch immer sucht die Polizei nach den Tätern, ermittelt wird bislang in alle Richtungen. Aus verfahrenstechnischen Gründen wollte die Polizei am Dienstag keine weiteren Angaben machen. Dass die Diebe wussten, dass so viel Geld zu holen war, macht indes stutzig. Geblieben sei eine Wut im Bauch, sagt Markus Schmidt. Dennoch will er nicht viel an den bisherigen Abläufen ändern. „Das Geld am Wochenende auf die Bank zu bringen, geht nicht. Und einen Geldtransporter regelmäßig kommen zu lassen, verursacht zu hohe Kosten.“ Nicht jedes Wochenende bringe so gute Einnahmen. Künftig will Schmidt den Wachschutz verstärken, eine Firma aus Teltow sichert bisher das Gelände. Auch die Sauna werde nach dem Vorfall zusätzlich gesichert. 

Schönes Familienbad: Für die Sicherheit sorgt ein Team von bis zu 15 Rettungsschwimmern und Bademeister. 
Schönes Familienbad: Für die Sicherheit sorgt ein Team von bis zu 15 Rettungsschwimmern und Bademeister. 

© Andreas Klaer

Ein neues Schwimmgefühl

Von dem Einbruch haben die Besucher indes wenig mitbekommen. Ihr Fazit zum neuen Bad sei durchweg positiv gewesen, berichtet der Freibadchef. Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf, denen das Bad gehört, haben sich den Umbau des 1976 erbauten Bades rund viereinhalb Millionen Euro kosten lassen. Besonders die neuen Edelstahlbecken wurden immer wieder gelobt. In ihnen sei das Schwimmen anders als bisher, so die Besucher. Es schwimme sich weicher, samtiger, beschreibt der Freibadchef das Gefühl, „ein bisschen so wie im See“. Und liefert die Erklärung gleich dazu: „Die Überlaufrinnen am Beckenrand, die wir früher nicht hatten, nehmen das Wasser auf, es prallt nicht mehr zurück, somit kommen weniger Wellen beim Schwimmer an“. Zudem sei dank moderner Beckenhydraulik die Durchströmung besser, was zu weniger Einsatz von Chlor führe. „Das Wasser wird als angenehmer wahrgenommen“, so Schmidt. 

Größere Unfälle blieben aus

Eine große Erleichterung in dieser Saison sei laut Schmidt auch der Einsatz moderner digitaler Technik im Schwimmmeisterhaus gewesen. Am Laptop hatten die Rettungskräfte Temperatur- und Wasserwerte auf einen Blick. Auch wenn es einen Alarm gab, meldet sich die neue Technik. „Wir konnten schneller als bisher reagieren.“ Zu den Stoßzeiten sind drei Schwimmmeister im Schichtsystem im Einsatz gewesen, unterstützt von bis zu zwölf Rettungsschwimmern. Größere Unfälle blieben laut Schmidt in dieser Saison aus, verarztet werden mussten hauptsächlich Wespen- und Bienenstiche, sowie Schürfwunden.  Nachdem Schmidt und Teile seines Teams die vergangenen drei Monate bis zu sieben Tage die Woche im Dauereinsatz waren und zuvor im Winter neun Monate lang den Bau des neuen Bades begleiteten, ist jetzt Zeit für einen ausgedehnten Urlaub. Den hätten sich die zwölf Festangestellten verdient. 

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