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Räumdienste in Alarmbereitschaft: Mittelmark ist startklar für den Winter

Der Wetterdienst erwartet in den nächsten Tagen eine ungünstige Witterung: Schnee, Eis und Glätte können Einwohnern im Kreis zu schaffen machen. Aber die Winterdienste sehen sich gut auf mögliche Wetterkapriolen vorbereitet.

Schnee, Eis und Glätte – schon in den nächsten Tagen könnten laut Deutschem Wetterdienst (DWD) Temperaturen um den Gefrierpunkt für unangenehme Überraschungen in der Region sorgen. Eine Herausforderung für die Winterdienste, die für die Saison aber gut gerüstet sind.

„Der Rekordwinter 2012/13 hat zuletzt bewiesen, dass die Vorräte an Streumitteln immer groß genug sein sollten“, erklärte etwa Stahnsdorfs Gemeindesprecher Stephan Reitzig. Dafür sei nun gesorgt. Seit November seien die Mitarbeiter des örtlichen Wirtschaftshofs in Bereitschaft und würden abhängig von der Witterung an den Wochenenden Sonderschichten fahren. Insgesamt sei der Wirtschaftshof mit drei Multicars im Einsatz, um beispielsweise Bushaltestellen, Fußgängerüberwege und kommunale Grundstücke von Schnee und Eis zu befreien, teils mit Splitt, teils mit Salz.

Kein stabiles Wetter in den nächsten Tagen erwartet: Schnee und Regen, hier und da ein bisschen Sonne

Ein Mix aus Schnee und Regen, hier und da ein bisschen Sonne, Temperaturen mal über, nachts teils unter null – ein eindeutiges Wetter sei in den nächsten Tagen nicht zu erwarten, erklärt DWD-Wetterexperte Thomas Endrulat. Er spricht von einer „ungünstigen Konstellation“. Gerade, wenn die Temperaturen kurz über und unter null pendeln, sei die Lage für die Winterdienste nur schwer in den Griff zu bekommen, sagt er. Hier seien Verständnis und Achtsamkeit gefragt.

Hinsichtlich der Räumarbeiten auf den Straßen und Wegen gelten im Kreis unterschiedliche Regelungen. Für Kreisstraßen außerhalb der Ortschaften ist der Landkreis zuständig, innerorts die Kommunen, die teils für die Straßenreinigung und den Winterdienst externe Dienstleister beauftragen.

Acht Fahrzeuge mit Streuaufsatz und Schneepflug, daneben rund 1200 Tonnen Auftausalz

Nach Angaben des Kreisstraßenbetriebes kann der Landkreis derzeit auf insgesamt sechs Partnerbetriebe zurückgreifen, die die 18 eigenen, im Schichtdienst eingesetzten Mitarbeiter bei der Räumung der rund 280 Straßenkilometer unterstützen. Acht Fahrzeuge mit Streuaufsatz und Schneepflug stehen dafür zur Verfügung, daneben rund 1200 Tonnen Auftausalz. In der Regel werde der Winterdienst zwischen 3 und 20 Uhr sichergestellt, in Extremsituation auch darüber hinaus.

Nicht nur die Kommunen, auch die Anwohner sind verpflichtet, bei Schnee und Eis zu Besen und Schaufel zu greifen. Sie müssen vor ihrer Haustür dafür sorgen, dass niemand auf glatten oder schneebedeckten Wegen zu Schaden kommt. Die genauen Pflichten ergeben sich aus der jeweiligen Straßenreinigungssatzung, die jede Kommune individuell erlässt.

In Stahnsdorf müssen Grundstückseigentümer Gehwege in einer Breite von mindestens 80 Zentimetern räumen, in Kleinmachnow ist ein Streifen von 1,20 Meter freizuhalten. In Werder (Havel) müssen es sogar noch 30 Zentimeter mehr sein.

Meteorologe Endrulat: Weiße Weihnachten gibt es auch in diesem Jahr nicht

Wichtig: Auch Hydranten und Regenwasserabläufe sind von Schnee und Eis zu befreien, zudem gibt es hinsichtlich der Streumittel Vorgaben. So können Kies und Sand in der Regel unproblematisch verwendet werden. Verbote gibt es hingegen für Salz als auch für Asche oder Sägespäne. Tagsüber muss zumeist unverzüglich gehandelt werden, schneit es nachts, sollen die Straßen, Geh- und Radwege bis sieben Uhr morgens geräumt sein. Wer nachlässig ist, dem droht ein Bußgeld - denn wer die Beräumung unterlässt, begeht eine Ordnungswidrigkeit.

In Kleinmachnow ist zudem besondere Aufmerksamkeit gefragt. Hier wird unter Umständen zur Kasse gebeten, wer den Winterdienst behindert. An engen und viel befahrenen Straßen hat die Gemeinde zusätzliche Halteverbotsschilder mit dem Schild „Winterdienst“ installiert, um den Bauhofmitarbeitern im Fall des Falles ausreichend Platz zu schaffen.

Aktuell wird all dies aber nicht vor Januar. Weiße Weihnachten gibt es auch in diesem Jahr nicht. Zwar gibt es zunächst einen Temperaturrückgang. Kurz vor dem Fest setzt dann aber das alljährliche Weihnachtstauwetter ein, erklärt Meteorologe Endrulat.

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