Potsdam-Mittelmark: Protestzug zum Belziger Klinikum

Bad Belzig - Mit einer Postkarten- und Plakataktion setzt heute ein Bündnis aus Familienverbänden, Kirche und Kinderärzten den Protest gegen die Schließung der Bad Belziger Geburtenstation fort. Ab 10 Uhr wird es möglich sein, vor Ort Plakate zu gestalten und mit Forderungen oder Wünschen an das „Ernst von Bergmann“-Klinikum zu versehen. Um 17 Uhr wird sich schließlich ein Protestzug unter dem Motto „Stoppt die Schließung der Geburtsstation – Politiker macht eure Hausaufgaben“ vom Bad Belziger Marktplatz zum Krankenhaus in Bewegung setzen. Wie berichtet soll die Einrichtung des Bad Belziger Klinikums trotz anhaltenden Protestes und aufgenommener Lösungssuche nun doch zum Monatsende schließen. Nachdem der Kreistag Ende Februar entschieden hatte, die Geburtsstation zu erhalten, sofern ein schlüssiges Konzept gefunden wird, sorgte die offizielle Ankündigung der Schließung der Geburtenstation bei vielen Befürwortern der Entbindungseinrichtung für Irritationen. Der Sprecher der Fraktion der Linken im Kreistag Potsdam-Mittelmark, Thomas Singer, monierte etwa, dass konkrete Beschlüsse in den Gremien noch nicht umgesetzt seien. In den anstehenden Gesprächen mit Bürgermeistern der Fläming-Region, dem Landrat und dem Potsdamer Oberbürgermeister müsse die Verantwortung noch einmal klar benannt werden, erklärte er. Diese liege bei den Gesellschaften, so Singer. Seit 2013 gehört das Bad Belziger Krankenhaus mehrheitlich zum Potsdamer „Ernst von Bergmann“-Klinikum. Das wiederum gehört der Stadt Potsdam.

In Bad Belzig sind die Geburtenzahlen seit Jahren rückläufig. Wurden im Jahr 2011 dort noch 257 Kinder geboren, waren es drei Jahre später nur noch 185 Neugeborene. Neben der mangelnden Auslastung begründete das Bergmann-Klinikum die Schließung mit einem Fachkräftemangel bei Ärzten und Hebammen in der Region. Demnach könne die Geburtshilfe in der Bad Belziger Klinik medizinisch nicht verantwortet werden. sos