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Am 26. April demonstrierten 200 Anwohner gegen den geplanten Pestizid-Einsatz bei Fichtenwalde (Potsdam-Mittelmark).

© Sebastian Gabsch PNN

Potsdam-Mittelmark: Land lässt umstrittenen Einsatz von Insektizid zu

Anwohner fürchten um ihre Gesundheit und protestierten gegen den geplanten Gift-Einsatz. Es half nichts. Das Insektizid "Karate Forst" wird nun aus der Luft auf die Wälder um Fichtenwalde gesprüht.

Von Enrico Bellin

Fichtenwalde - Ab dem 6. Mai wird aus der Luft das Insektizid „Karate Forst“ auf die Waldflächen rund um Fichtenwalde gesprüht. Den Einsatz hat die Untere Forstbehörde am gestrigen Donnerstag genehmigt. Auf rund 7300 Hektar Wald soll mit dem Mittel gegen den Nonnenfalter, einen Kiefernschädling, vorgegangen werden. Vor Ort hatte der Einsatz wie berichtet großen Protest ausgelöst, rund 200 Anwohner hatten am vergangenen Freitag vor Ort gegen die Genehmigung des Giftes demonstriert.

Karten mit den genauen Sprühgebieten hat die Forstbehörde auf ihrer Internetseite veröffentlicht. Der Einsatz des Giftes ist bis zum 31. Mai genehmigt. Der genaue Termin hängt vom Wetter ab, bei Wind oder Regen wird nicht gesprüht. Laut Landeskompetenzzentrum Forst ist der Einsatz unbedingt erforderlich, um den Schädling einzudämmen. Einige Raupen seien bereits geschlüpft.

Gifteinsatz sei ökonomisch und ökologisch unsinnig

Der Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung hat sich indes in einem offenen Brief direkt an den zuständigen Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger (SPD) gewandt und ihn gebeten, den Gifteinsatz zu verhindern. 

Er sei ökonomisch wie ökologisch unsinnig und „in höchstem Maße verantwortungslos“, heißt es im Brief. Das Mittel wirke auf eine Vielzahl von Insekten und würde die ökologische Vielfalt gefährden. 

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