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Potsdam-Mittelmark: Flüchtlinge verlassen früheres Pfötchenhotel in Beelitz

Fast 100 Flüchtlinge sind im früheren Pfötchenhotel in Beelitz untergebracht. Der Standort wird aber in den kommenden Monaten leergezogen, weil er nicht mehr benötigt wird.

Von
  • Eva Schmid
  • Enrico Bellin

Beelitz / Teltow - Der Landkreis will sich von der Flüchtlingsunterbringung im früheren Pfötchenhotel in Beelitz verabschieden. Das sagte Landrat Wolfgang Blasig (SPD) am gestrigen Mittwoch am Rande einer Pressekonferenz. Der Standort werde in den kommenden Monaten leergezogen.

200 Flüchtlinge kamen bis September 2016

Der Kreis hatte fünf Gebäude auf dem Beelitzer Gelände Ende vergangenen Jahres angemietet, im Januar waren die ersten Flüchtlinge eingezogen. Die Unterkunft bietet bis zu 98 Menschen Platz. Da der Landkreis in diesem Jahr wie berichtet deutlich weniger Flüchtlinge als erwartet aufnehmen musste – bis Mitte September waren es knapp 200 – werde die Unterkunft nicht mehr benötigt. „Auch wenn das in Beelitz nicht nur auf Gegenliebe stößt“, so Blasig. Schon als Gerüchte einer bevorstehenden Schließung aufkamen, hatten sich die ehrenamtlichen Helfer vor Ort beschwert.

Währenddessen wurde bekannt, dass sich der Umzug von Flüchtlingen aus der Notunterkunft in der Warthestraße in ein Bürogebäude in der Oderstraße 68 verzögert. Einen Umzugstermin konnte der Sprecher des Kreises, Kai-Uwe Schwinzert, auf PNN-Anfrage nicht nennen. Grund für den immer wieder verschobenen Umzugstermin sind Probleme mit dem Baurecht. Erst war es die Stellplatzsatzung der Stadt Teltow, die bei einer Belegung von bis zu 150 Menschen in dem Gebäude mehr Parkplätze vorschrieb. Nach Einlenken durch die Stadtverordneten wurde das Problem nun gelöst.

Die jetzige Verzögerung geht auf Probleme mit dem Brandschutz zurück. „Offenbar ist es dem Vermieter bisher nicht gelungen, die Brandmeldeanlage einwandfrei funktionsfähig herzurichten“, so Schwinzert. Solange die Anlage nicht ordnungsgemäß funktioniere und entsprechend geprüft sei, müsse die Verlegung in die Oderstraße verschoben werden. Seit Jahresanfang steht fest, dass die Notunterkunft geräumt werden soll. Der Kreistag hatte seinerzeit den Umzug in die Oderstraße bewilligt. Seitdem wurde den derzeit 120 dort lebenden Hilfesuchenden alle zwei Monate gesagt, dass es nun soweit sei. Zuletzt wurde vom Landratsamt der 22. September als Termin genannt.

Helfer sehen Zustände im Bürogebäude in der Warthestraße kritisch

Die Wohnsituation in dem ehemaligen Bürogebäude in der Warthestraße ist nach Informationen von ehrenamtlichen Helfern kritisch. Bis zu vier Personen würden sich ein Zimmer teilen, zum Teil werde in den Zimmern gekocht. Kurzzeitig war davon die Rede, dass sich Frauen nicht mehr alleine in die Waschräume trauten. Dort sollen auch regelmäßig die Toiletten und Duschen verstopft sein. Das räumte auch Kreissprecher Schwinzert ein, trotz des geplanten Umzuges würden aber die Reparatur- und Wartungsarbeiten in der Notunterkunft weiterhin ausgeführt werden. 

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