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Polizisten fuhren nicht bei Rot: Gutachten zu tödlichem Unfall in Teltow liegt vor

In Teltow starb ein Ehepaar in seinem Auto, weil ein Polizei dagegen fuhr. Ein Gutachten gibt Aufschluss, wie es dazu kommen konnte.

Von Eva Schmid

Potsdam/ Teltow - Rund ein halbes Jahr nach dem tödlichen Autounfall in Teltow, bei dem ein Polizeiauto mit dem Wagen eines Rentnerehepaars zusammenstieß und beide Senioren tödlich verletzte, liegt jetzt das Gutachten zum Unfallhergang vor. „Ein Fahrfehler der Polizei ist nicht ursächlich gewesen“, kommentierte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Christoph Lange das Ergebnis des Berichts gegenüber den PNN.

Gemäß des Dekra-Gutachtens könne demnach ausgeschlossen werden, dass die Polizisten am Unfalltag, einem frühen Sonntagmorgen Mitte Oktober vergangenen Jahres, im Kreuzungsbereich Potsdamer Straße/Warthestraße bei Rot über die Ampel gefahren seien, so Lange. Weitere Details zum Unfallhergang wollte Lange mit Verweis auf laufende Ermittlungen nicht nennen. Die Staatsanwaltschaft Potsdam prüfte nach dem Unfall, ob die Polizisten fahrlässig gehandelt haben – das jedoch könne nun aber ausgeschlossen werden, so Lange.

Wie berichtet war das Einsatzfahrzeug der Potsdamer Polizei am 15. Oktober mit Blaulicht und Martinshorn auf der Potsdamer Straße in Richtung Bahnhof Teltow unterwegs, um dort Kollegen zu helfen, eine Schlägerei zu beenden, bei der bereits drei Polizeibeamte verletzt worden waren. Als das Polizeifahrzeug gegen 7.15 Uhr die Warthestraße passierter, fuhr von dort ein 70-jähriger Fahrer mit seinem Audi ebenfalls auf die Kreuzung.

Durch den starken Zusammenstoß wurde der Audi des Rentnerehepaars gegen eine Straßenbegrenzung geschleudert, überschlug sich und kam auf der rechten Fahrzeugseite zum Liegen. Für die Insassen des Wagens kam jede Hilfe zu spät. Der Audi-Fahrer sowie seine 60 Jahre alte Beifahrerin verstarben trotz eingeleiteter Rettungsmaßnahmen noch an der Unfallstelle. Die beiden Polizeibeamten – damals 24 und 26 Jahre alt – wurden bei dem Unfall schwer verletzt. Ob sie danach wieder in den Dienst zurückgekehrt sind, wollte ein Polizeisprecher mit Verweis auf den Datenschutz nicht sagen. Eva Schmid

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