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Polizei (Symbolbild). 

© Sebastian Gabsch PNN

Update

Polizeibericht für Potsdam-Mittelmark: Rätselhafter Übergriff auf ein Kind

Intensive Ermittlungen nach Vorwurf einer Vergewaltigung am Werderaner Plantagenplatz. Es gibt widersprüchliche Spuren und Aussagen vom Opfer.

Werder (Havel) - Die Ermittler stehen vor einem Rätsel: Ein neunjähriges Mädchen aus dem brandenburgischen Werder (Havel) hat am Körper Verletzungen, die von einem Sexualverbrechen herrühren, doch ihr Aussageverhalten passt nicht dazu. Die Polizei war am Dienstagabend über eine mögliche Straftat am Plantagenplatz in dem Mittelmark-Städtchen informiert worden. Ein Mädchen hatte sich Polizisten anvertraut, dass es am Montag nach Schulschluss an einer Parkbank vorbeigelaufen sei, auf der ein Mann gesessen haben soll. Der Mann soll das Kind in ein Gebüsch gezerrt haben. 

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Dort soll es, so deutete die Polizei die Angaben des Kindes, zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Der Täter soll zwischen 30 und 40 Jahren alt gewesen sein, 1,75 Meter groß, und eine Glatze haben. An einem Oberarm soll er wellenförmiges Tattoo tragen. Die Polizei leitete intensive Ermittlungen ein. Aufgrund der Beschreibung des Mädchens sind zwei Männer im Park gefunden worden. Sie wurden befragt. Doch der Verdacht gegen beide erhärtete sich nicht, sie mussten wieder entlassen werden.

Der Plantagenplatz in Werder (Havel).
Der Plantagenplatz in Werder (Havel).

© Ottmar Winter PNN

Schließlich offenbarte sich die Neunjährige am frühen Mittwochnachmittag erneut bei der Polizei: Der sexuelle Übergriff soll sich doch nicht so zugetragen haben, wie sie zunächst ausgesagt hatte. Doch das widerspricht dem Ergebnis, zu dem die Ärzte im Potsdamer Bergmann-Klinikum gekommen sind. Zuerst hatte darüber die „B.Z.“ berichtet. Wie aus Polizeikreisen bestätigt wird, soll das Mädchen am Dienstag unter Narkose gynäkologisch untersucht worden sein. Demnach sollen die Verletzungen für eine Sexualstraftat sprechen. 

Offiziell hat die Polizei diese Untersuchung in ihrer Mitteilung nicht erwähnt. Darin wurde am Mittwochnachmittag lediglich der Hergang geschildert, dass das Mädchen einen Verdacht geäußert habe, zwei Männer überprüft wurden und das Kind dann erklärte, der Übergriff habe doch nicht so stattgefunden wie geschildert. Die Unklarheiten und Widersprüche, etwa zwischen Verletzungen und der Rücknahme der ursprünglichen Aussage, ließen sich am Mittwochabend nicht klären. 

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