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Oppositionsparteien unterstützen Bürgerbegehren: Grüne und Linke trommeln gegen das Werderaner Thermenprojekt

Kurz vor der Entscheidung am 4. Juli im Werderaner Stadtparlament melden sich die Oppositionsparteien mit ihrer Kritik an dem Thermenprojekt zu Wort.

Von Eva Schmid

Werder (Havel) - Die Stadt könne es sich demnach nicht leisten, weitere 30 Millionen Euro in das Bad in den Havelauen zu stecken und dafür insgesamt mehr als 50 Millionen Euro zu bezahlen. Ihre Position bekräftigten die Fraktion der Linken und der Grünen am Mittwoch in einer gemeinsamen Presseerklärung.

"Unsere Kita- und Schulkapazitäten müssen dringend erhöht und vorhandene Einrichtungen modernisiert werden“, so Linke-Fraktionschef Peter Hinze. Zudem brauche die Stadt ein Verkehrskonzept und müsse die darin konzipierten Maßnahmen auch umsetzen. Finanziert werden sollten die Maßnahmen  aus Rücklagen und nicht über Kredite.

Familienzentrum und Jugendclub sind nötig

„Die Maßnahmen konzentrieren sich nicht allein auf die Kernstadt, auch in den Ortsteilen sind viele dieser Entwicklungen dringend erforderlich“, betonte der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Markus Altmann. Auch ein Familienzentrum, ein Jugendclub und Räume für ein Miteinander sollte die Stadt schaffen.

„Wir sehen nicht, wie eine Luxustherme geplanter Größe das Typische von Werder (Havel) unterstreicht“, heißt es weiter in der gemeinsamen Pressemitteilung. Beide Fraktionschefs bezweifeln, dass die Therme wie von Werders Bürgermeisterin Manuela Saß (CDU) angepriesen, eine Investition in die Infrastruktur und Lebensqualität der Stadt darstelle.

Dass Pläne verwirklicht werden, ist sehr wahrscheinlich

Seit Langem kritisieren die zwei Oppositionsparteien,ebenso wie die SPD das Thermenprojekt in seiner bisher geplanten Größe. Wie berichtet will der neue Investor, der jüngst seine Pläne öffentlich vorstellte, das Bad ausbauen und bis 2021 fertigstellen. Dafür soll unter anderem auch der Familienbereich vergrößert werden. In der Sitzung des Stadtparlaments am 4. Juli soll entschieden werden, ob der Vertrag mit dem aus Baden-Württemberg stammenden neuen Investor, Andreas Schauer, Chef der Schauer & Co GmbH, unterzeichnet werden soll. Dass die Pläne verwirklicht werden können, ist sehr wahrscheinlich. Mit den Stimmen von CDU und Freien Bürgern werden voraussichtlich 17 von 28 Stadtverordneten für den Vertragsabschluss mit Schauer stimmen, wie eine Umfrage der PNN bei den Fraktionen ergab.

Unterdessen  sammelt die Bürgerinitiative Stadtmitgestalter in einem jüngst gestarteten Bürgerbegehren Unterschriften, und fordern eine Baustopp und ein transparenteres Verfahren. Die Werderaner Bürger sollten mehr Mitsprache für das Projekt in den Havelauen bekommen, so eine zentrale Forderung. 734 Unterschriften sind bereits gesammelt worden, da viele der Listen noch im Umlauf sind, kann die tatsächliche Zahl an Unterschriften noch höher sein. Das Bürgerbegehren wird von den Linken und Grünen unterstützt.

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