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Nuthethal: Zwei Kandidatinnen für Nuthetal

Die Linke bekommt Konkurrenz von der SPD: Neben Amtsinhaberin Ute Hustig will auch Katrin Krumrey zur Wahl im Mai 2018 antreten

Von Enrico Bellin

Nuthetal - Es gibt eine Herausforderin: Bei der Bürgermeisterwahl in Nuthetal am 6. Mai 2018 wird Amtsinhaberin Ute Hustig (Linke) gegen die parteilose Kandidatin Katrin Krumrey antreten. Krumrey hat ihre Kandidatur am gestrigen Freitag bekannt gegeben, nachdem sich am Vorabend der SPD-Ortsverband dazu entschieden hat, ihre Kandidatur zu unterstützen. Ute Hustig hatte schon vorher angekündigt, eine zweite Amtszeit anzustreben.

Katrin Krumrey ist Fachanwältin für Arbeitsrecht, betreibt eine Anwaltskanzlei in Ludwigsfelde (Teltow-Fläming) und lebt seit 2003 mit ihrer vierköpfigen Familie in Bergholz-Rehbrücke. Die 45-Jährige ist auch Vorsitzende des Nuthetaler Vereins für Jugend- und Sozialarbeit „Die Brücke e. V.“. Seit 2008 sitzt sie für die SPD in der Gemeindevertretung. Sie will sich besonders für Wohnungsbau und den Ausbau von Schulen, Horte und Kitas einsetzen. Zwar ist auch die Gemeinde Nuthetal in der Amtszeit von Ute Hustig von etwa 8 500 auf inzwischen 9 200 Einwohner angewachsen. Noch dazu wurden in der Beethovenstraße 64 barrierefreie Wohnungen von der Genossenschaft Gewog errichtet, in deren Aufsichtsrat Hustig sitzt und an der auch die Gemeinde Kleinmachnow beteiligt ist. „Nuthetal hat aber den Trend zum Wachstum verpasst, wenn man es mit Nachbarn wie Michendorf oder auch Kleinmachnow vergleicht“, so Krumrey gegenüber den PNN. Natürlich wolle aber auch sie darauf achten, dass der ursprüngliche Charakter als Gemeinde im Grünen erhalten bleibt. Allerdings sagt auch Krumrey, dass es der Gemeinde gut gehe und Ute Hustig bisher kaum Fehler gemacht habe. „Ich glaube auch, dass es ein anständiger und fairer Wahlkampf wird“, so Krumrey.

Ute Hustig ist derzeit die einzige Bürgermeisterin mit Linke-Parteibuch in der Region. Sie hatte sich im September 2010 mit 54,8 Prozent der Stimmen in der Stichwahl gegen Rainer vom Lehn durchgesetzt, der von CDU und Grünen nominiert worden war. Die CDU hatte vorher 20 Jahre lang den Bürgermeister der Gemeinde gestellt. Vom Lehn kam in der Stichwahl auf 40 Prozent und ist inzwischen Hustigs Bauamtsleiter. Grüne und Linke bilden eine gemeinsame Fraktion in der Gemeindevertretung und stellen sechs von 18 Mitgliedern, die SPD stellt drei Gemeindevertreter. Grüne, CDU und die Bürgervereinigung BFN/BON/Feuerwehr, die ebenfalls sechs Gemeindevertreter stellt, haben sich bisher noch nicht auf ein Vorgehen geeinigt.

Bei einer Pressekonferenz am Freitag zur Bilanz ihrer bisherigen Amtszeit gab sich Hustig siegessicher. „Ich gehe davon aus, dass ich wiedergewählt werde“, so die 53-Jährige, die vor ihrem Amt Referatsleiterin für Kreditmanagement der Investitionsbank des Landes (ILB) war. Die Gemeinde habe sich in ihrer Amtszeit gut entwickelt, alle Schulen seien saniert und die Schulden abgebaut. „Als ich das Amt übernommen hatte, hatten wir einen Kassenkredit von einer Million Euro und konnten nur mit großen Problemen die Löhne der Mitarbeiter zahlen.“ Seit 2012 habe Nuthetal einen ausgeglichenen Haushalt, obwohl der Investitionsstau bei öffentlichen Gebäuden komplett beseitigt worden sei.

Noch vor der Wahl will sie im Januar den Bebauungsplan für eine Freifläche im Rehgrabengebiet zur Abstimmung bringen. Zudem soll 2018 der Bau von bis zu 50 Wohnungen durch die Gewog in der Beethovenstraße beginnen. Ebenfalls geplant werden soll dann der Umbau des Schulhofes der Saarmunder Grundschule.

Wie berichtet sind Planungen für den Hof der Rehbrücker Grundschule abgeschlossen. Nachdem am gestrigen Freitag Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) einen Förderbescheid über gut 233 000 Euro an die Gemeinde übergeben hat, kann das mehr als 500 000 Euro teure Projekt, verschiedene Landesteile Brandenburgs auf dem Schulhof symbolisch nachzubilden, ab dem Frühjahr 2018 schrittweise umgesetzt werden. Enrico Bellin

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